Kritik an „Monster-Autos“

18Juli
2024

Übergroße SUVs nehmen zu viel Platz im öffentlichen Raum weg: So argumentiert der Chef der Deutschen Umwelthilfe (DUH). Er möchte die SUV-Fahrer sanktionieren – auch in Baden-Baden.

Keine Frage: Wenn ein großes Auto im Stil eines Audi Q7 oder BMW X5 durch eine schmale Straße wie etwa die Stephanienstraße fährt, in der auch Autos parken, füllt der SUV die Straße in voller Breite leicht aus. Und: Kommt einem ein SUV entgegen, hat man oft das Gefühl, dass viele Fahrer dieser riesigen Wagen die Dimensionen ihres Geschosses nicht so recht abschätzen können – oder warum sonst fahren sie so gern in der Mitte?

SUVs nehmen viel Platz weg

Fakt ist: Je mehr große SUVs durch eine Stadt cruisen, desto kleiner fühlt sich der Mensch, sprich Fußgänger – und desto gefährdeter Radfahrer. Der Platz im öffentlichen Raum wird durch sie weniger, denn diese Sorte Autos haben mitunter monströse Maße. Und hier setzt die Kritik von Jürgen Resch an. Der Chef der Deutschen Umwelthilfe (DUH) hat in 150 Städten Anträge gestellt, damit Stadtverwaltungen von SUV-Fahrern höhere Parkgebühren verlangen und Parkbeschränkungen für diese einführen. Laut DUH sollen bereits Anträge auch für Baden-Baden gestellt worden sein sowie in benachbarten Städten wie Karlsruhe und Pforzheim. Die Kommunen könnten rechtlich theoretisch gegen die SUV-Flut vorgehen – die Gesetze gäben es laut DUH her.

„Kein Handlungsbedarf“

Bei der Stadtverwaltung Baden-Baden soll bislang aber noch kein Schreiben der DUH eingegangen sein. Einen Handlungsbedarf sieht man in der Kurstadt wohl auch gar nicht. Auch Pforzheim und Karlsruhe wollen nicht tätig werden, um SUV-Fahrer mit höheren Gebühren zu belasten.

Paris verdreifacht die Preise für Autoriesen

An anderer Stelle ist man da allerdings schon kurz vor der Umsetzung: In Paris gab es einen Bürgerentscheid, der die Fahrer von SUVs stärker zur Kasse bittet. Sie müssen ab September dreifach höhere Parkgebühren bezahlen. Wer mit einem Verbrenner oder einem Hybrid in die französische Hauptstadt fährt, der leer schwerer ist als 1,6 Tonnen wiegt oder mit einem Elektroauto, das mehr als zwei Tonnen auf die Waage bringt, muss sich auf hohe Kosten einstellen. Für eine Stunde Parken im Zentrum können dann 18 statt wie bisher sechs Euro anfallen – mindestens.

Das Parken auf zwei Plätzen

In einem Punkt könnte man allerdings nachdenken, vielleicht doch eine Extra-Gebühr für SUV-Fahrer einzuführen – und nicht nur für die: nämlich dann, wenn XXL-Autos im Parkhaus oder auf anderen öffentlichen Parkplätzen nicht ein, sondern zwei Stellplätze einnehmen – aber nur für einen Stellplatz Gebühr entrichten. Das könnte der Kasse der Baden-Badener Stadtwerke durchaus guttun – und würde rücksichtslose Parker vielleicht disziplinieren.

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Bild: Frank Walensky auf Pixabay.com