Info-Abend mit hitziger Diskussion

24Oktober
2024

Am Dienstagabend fand eine Infoveranstaltung in Lichtental statt. Dabei ging es um die geplanten Sanierungsmaßnahmen. Rund 200 Bürger waren gekommen. Auch Tommy Schindler, Stadtrat der FBB, war dabei. Er fasst den Abend zusammen.

Die Fachabteilung für die Sanierung Lichtentals lud die Bürger zu einer Infoveranstaltung in den Cassiansaal im Kloster Lichtental ein. Der Erste Bürgermeister Alexander Wieland zeigte sich überrascht über den großen Andrang, denn nahezu
200 Bürger hatten sich im Saal eingefunden. Die Sitzplätze reichten bei weitem nicht.
 
Fünf Bauabschnitte

Wieland ahnte wohl schon, dass ihm eine schwere Aufgabe bevorstand. Nach allgemeinen Erklärungen zu dem Vorhaben wurden die diversen Bauabschnitte vorgestellt.
 
1. Klosterplatz links der Oos
2. Bereich Clara-Schumann-Platz
3. Klosterplatz rechts der Oos
4. Hauptstraße
5. Geroldsauer Straße

Sperrungen notwendig

Für Bauabschnitt 1 sind kleinere Kanalarbeiten in der Frankreichstraße vorgesehen. Hierfür muss diese Straße für etwa drei Wochen gesperrt werden. Anwohner werden über Waldwege umgeleitet. Die Bachmauer wird saniert und die kleine Plattform an der Oos aufgewertet. Auch ein Brunnen ist vorgesehen, der durch einen Sponsor finanziert werden soll. Das Aussehen des Brunnens wurde schon bei seiner Vorstellung heftig moniert.

Die „Schüttelstrecke“ ist ein Aufreger

Auch die Belegung mit Pflastersteinen stieß nicht auf Begeisterung. Obwohl der bestehende Fahrbahnbelag zwischen Kriegerdenkmal und der Einfahrt zum Kloster nichts mit der Sanierung nichts zu tun hat, wurde er heftig kritisiert. Viele Bürger regten sich über diese Schüttelstrecke auf. Leider musste ich all die Kritiker darauf hinweisen, dass ich vor zwei Jahren schon einmal versucht hatte, die Steine durch Teerbelag ersetzen zu lassen. Als Grund der Ablehnung wurde mir damals gesagt, dass einer Teerdecke der Denkmalschutz im Weg steht.
 
Die Fragerunde

Nach der Vorstellung des Projektes begann die Fragestunde und es reckten sich unzählige Hände. Baubürgermeister Wieland musste all sein Können aufwenden, um die Fragestunde in geordneten Bahnen zu halten.

Was wird aus dem Wochenmarkt?

Hier nur einige ausgewählte Fragen: „Was wird aus dem Wochenmarkt, wenn alle Parkmöglichkeiten beseitigt werden?“ Wieland verwies darauf, dass die Besucher dann auf vorhandene Parkplätze in der näheren Umgebung ausweichen müssten oder den ÖPNV nutzen sollten. Dann kam die Frage auf: „Warum verlegt man den Wochenmarkt nicht in den Klosterhof?“ Die Priorin antwortete, dass dies aus mehreren Gründen nicht möglich sei, etwa wegen des Brandschutzes, der engen Durchfahrt des Klosterportals und einigem mehr. Bedenken gibt es auch in einer anderen Sache: „Warum müssen die Anwohner in der Maximilianstraße nun den gesamten Verkehr aushalten?“, fragte ein Betroffener. Wieland entgegnete, dass die Maximilianstraße B 500 sei und somit eine Hauptverkehrsstraße.

Die Ladenbesitzer fürchten um ihre Existenz

Es gab noch viele weitere Einwände. Eine Teilsperrung der Hauptstraße würde noch mehr Geschäftsleute zur Aufgabe ihrer Läden zwingen. Durch die Sperrung wird die, bis jetzt kaum befahrene, Gustav-Stroh-Straße zu einer Hauptverkehrsstraße.
Durch den Bau des Kreisverkehrs entfallen am Clara-Schumann-Platz einige Parkplätze. Für Erheiterung sorgte die Anregung eines Bürgers, doch den Michaelstunnel zu verlängern, am besten bis nach Geroldsau.

Große Beteiligung der Bürger

Wieland wurde über eine Stunde auf Trab gehalten und hatte alle Mühe, die Diskussion in geordneten Bahnen zu halten. Er resümierte, dass man bei so einem umfangreichen Vorhaben es nie allen recht machen könne. Und die Stadt müsse sich auch an rechtliche Vorgaben halten, wie zum Beispiel vorgeschriebene Gehwegbreiten.
 
Kommt die Bürgerinitiative?

Das Sanierungsgebiet Lichtental wird die Verwaltung in den nächsten Jahren noch viel beschäftigen, denn es hat sich gezeigt, dass die Lichtentäler ein rühriges Volk sind und nicht alles hinnehmen, was ihnen die Verwaltung vorsetzt. Ein Besucher hat sogar die Gründung einer Bürgerinitiative in Aussicht gestellt, was Wieland sogar sehr gut fand.
 
2025 starten die Arbeiten

Beginn der Sanierung Teilabschnitt 1 soll im Juni beginnen und bis Ende 2025 dauern. Vor Beginn von Bauabschnitt 2 wird es erneut eine Infoveranstaltung geben und es ist damit zu rechnen, dass die Lichtentäler erneut in großer Zahl erscheinen werden.

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Foto: Tommy Schindler