Yburg ohne Wirt

23Juli
2024

Drei Jahre ist es her, dass die Yburg nicht mehr bewirtschaftet ist. Und langsam hat keiner mehr Verständnis dafür, dass sich auf der malerischen Burg im Rebland nichts tut.

Es war ein liebgewonnenes Ritual, abends bei Bier und Wurstsalat oben auf der 900 Jahre alten Yburg zu sitzen und auf den Sonnenuntergang zu warten. Oder nach einer Wanderung dort einzukehren und den wunderschönen Ausblick zu genießen. Doch sowohl Einheimische als auch Besucher müssen weiterhin einen weiten Bogen um die Burg machen: Es fehlt ein Pächter, der sich der Gaststätte annimmt – und das, obwohl Küche, Toiletten und Pächterwohnung längst saniert sind.

Noch kein Pächter in Sicht

Die Burg war 2021 wegen angeblicher Gefährdung für Wanderer und auch wegen der Schäden an der Zufahrt zur Burg geschlossen worden. Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, bis Land und Stadt Zuständigkeiten für die Renovierungsarbeiten und -kosten geklärt hatten und die Sanierung der Burg starten konnte. „Die Arbeiten sind auf der Zielgeraden“, hatte die CDU-Landtagsabgeordnete Cornelia von Loga im Frühjahr übermittelt. Und es gebe „vielversprechende Gespräche mit einem Pachtinteressenten.“ Doch nun ist es bereits Ende Juli, der Sommer schreitet voran – und noch immer nicht kann man auf der Burg einkehren, weil ein Pächter fehlt. Ob die Gastronomie überhaupt noch 2024 startet, steht in den Sternen. Fest steht: Wer heute Personal in diesem Gewerbe sucht, kann sich auf eine lange Suche einstellen.

Der Pächter muss die Aufsicht übernehmen

Hoffnung setzen viele Einheimische auf die Vereine aus dem Rebland. Sie könnten möglicherweise für eine Bewirtung im kleinen Rahmen sorgen. Möglich wäre dies:
40 Sicherheitsmängel auf der Burg wurden behoben. Küche, Toiletten, Dächer und die Pächterwohnung wurden instandgesetzt – auch eine Photovoltaikanlage wurde installiert. Doch was nützt dies alles, wenn der Pächter fehlt? Dieser muss bereit sein, in dem Gebäude zu wohnen und die Aufsicht für die Ruine zu übernehmen.

Viele Rebländer sind verärgert

Viele Rebland-Vereine sind verärgert, weil sich auf ihrer Burg immer noch nichts tut. Die Ruine, die dem Land Baden-Württemberg gehört, ist ein bedeutendes Wanderziel, das Ausflügler von weit her ansteuern möchten. Das käme auch den Gastronomen im Rebland und den Hoteliers zugute. Sie stören sich an dem schon viel zu lange dauernden Tiefschlaf der Yburg. Wie lange noch?

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Foto: FBB Archiv