Verschenktag – warum nicht auch in Baden-Baden?

19Juli
2023

In manchen Gemeinden hat sich eine schöne Tradition etabliert: Sie organisieren einen Verschenktag. Das funktioniert ganz einfach.

Wohin mit dem Snowboard, das keiner mehr fährt? Und was machen mit dem zehnten Rucksack, der nutzlos an der Garderobe hängt? Und die Bierkrüge, die keiner nutzt: Zum Wegwerfen sind sie viel zu schade.

Die meisten von uns haben zu viele Dinge

Keine Frage: In den Regalen, Schränken und Kellerräumen der meisten Baden-Badener stapeln sich viele Gegenstände, die sie nicht mehr benötigen. Gerade, wenn Kinder das Haus verlassen, bleiben oft viel Spielsachen oder Sportgeräte, Roller und Puzzles einfach liegen. Warum sie nicht Menschen zur Verfügung stellen, die die Sachen nutzen können? Das schafft Platz in den eigenen vier Wänden – und macht anderen vielleicht eine Freude.

Vielen Menschen fehlt es an vielem

Gemeinden wie Hinterzarten oder Kirchzarten haben längst reagiert, um Dinge, die man noch wunderbar gebrauchen kann, „unters Volk“ zu bringen und damit auch zu vermeiden, dass wertige Dinge im Müll landen: Sie organisieren regelmäßig einen Verschenktag.

Immer mehr Gemeinden machen mit

Auch die Gemeinde Haslach im Kinzigtal und die Gemeinde Schwäbisch Gmünd haben einen solchen Tag. Das regionale Abfallzentrum Hochschwarzwald hat Ende 2022 seinen ersten Verschenktag organisiert: So konnten rund 1.000 Gegenstände neuen Besitzern offeriert werden. Die Stadt Titisee wurde fündig und ergatterte sogar einen Pferdeschlitten für den Kurpark.

Das Vorgehen ist simpel

Jeder Haushalt kann an einem festgelegten Tag ­– meist am Wochenende – gut erhaltene und funktionstüchtige Gegenstände vor die Haustür stellen, versehen mit einem Schild „zu verschenken“. So kann sich jeder bedienen – und, wer weiß, sicherlich ergibt sich auf der Straße das ein oder andere nette nachbarliche Gespräch. Was am Abend übrig geblieben ist, wandert wieder ins Haus zurück. Bis zum nächsten Verschenktag.

Foto: Tommy Schindler