Rikscha in Sicht

08August
2024

Schon ab Herbst soll ein Radtaxi durch die Kurstadt rollen – um älteren Menschen mehr Mobilität und mehr Teilhabe am öffentlichen Leben zu ermöglichen.

Die Idee stammt aus Dänemark, genauer gesagt aus Kopenhagen: Dort fahren ehrenamtliche Radler Senioren mit einer E-Rikscha durch die Straßen. Vorne sitzen ein bis zwei ältere Herrschaften, hinten tritt ein freiwilliger Helfer in die Pedale. Einen Steinwurf von der Kurstadt entfernt, in Bühl, gibt es bereits E-Rikschas. In mehr als 40 Ländern haben diese originellen Fahrrad-Ausflüge für Senioren bereits Erfolg.

Auf Rädern durch die Allee oder zur Mühle

Die Bürgerstiftung Baden-Baden hat nun, zusammen mit Partnern, das Projekt „Radeln ohne Alter“ gestartet; mit dem Ziel, ältere Menschen auf unterhaltsame Weise zu „bewegen“ und ihnen etwas Abwechslung an der frischen Luft zu bieten. In die Planung ging die Bürgerstiftung bereits Anfang des Jahres. Die Bürgerstiftung ist nach eigenen Angaben für Organisation und Durchführung des Gesamtprojekts zuständig: Verwaltung, laufende Finanzierung, Versicherungen und so weiter.

Schon im Frühherbst soll es losgehen

Ab September werden erst einmal freiwillige Rikscha-Fahrerinnen und -Fahrer gesucht. Im Oktober soll dann auch die Rikscha in Baden-Baden ankommen. Im Anschluss gibt es eine Einweisung in das Fahrzeug. Wenn alles gutgeht, wird die E-Rikscha mit Gästen bereits Mitte oder Ende Oktober zum Einsatz kommen.

Geparkt wird das Fahrzeug im Theresienheim

Hier wird es dann von den Fahrerinnen und Fahrern geholt. Sabine Raabe, Leiterin des Theresienheims, wurde von der Bürgerstiftung so zitiert: „Mittendrin statt außen vor – neben unserer Begegnungsstätte eine weitere, wunderbare Form für unsere Bewohnerschaft am öffentlichen Leben teilzunehmen, Begegnungen und Erlebnisse zu ermöglichen. Für unsere Ortsteile eine tolle Bereicherung des gemeinschaftlichen Lebens.“

Doch noch mehr helfende Hände sind beteiligt

Die Buchung der Rikscha und der Fahrerinnen und Fahrer erfolgt über die Hilver-App (Hilver steht für Hilfe-Vermittlung). Diese App vermittelt seit einem Jahr ehrenamtliche Helfer, die älteren Menschen im Alltag mit kleinen Hilfsarbeiten unterstützen möchten. Zuständig für die App ist seitens der Stadt Alessa Braun von der Geschäftsstelle der Kommunalen Pflegekonferenz. Die Fahrerschulung und Betreuung des Radlerteams wird von dem Mobilitätsbeauftragten der Stadt Rolf Basse ehrenamtlich unterstützt und mit organisiert.

Geld vom Land

Die Finanzierung der Rikscha erfolgt zu 80 durch die LEADER Mittelbaden-Schwarzwaldhochstraße mit Mitteln des Landes Baden-Württemberg und der LEADER Aktionsgruppe. Die restlichen 20 Prozent kommen von der Bürgerstiftung.

Eine schöne Abwechslung für ältere Menschen

Alle Beteiligten freuen sich, dass mit der E-Rikscha ein niederschwelliges Projekt geschaffen wird. Dies kann älteren Menschen helfen, wieder etwas mehr am Leben teilzunehmen und eine kleine Fahrt durch den Park zu genießen.

„Professor Töff-Töff“ fährt schon seit vielen Jahren Senioren

Professor Dr. Heinrich Liesen, Stadtrat der FBB, nennt eine Ape sein Eigen. Das motorisierte italienische „Dreirad“ ist überdacht und bietet Platz für zwei Mitfahrer. Schon oft hat Menschenfreund Liesen damit Besucher des Obstguts Leisberg bei Festen den Berg hinaufkutschiert. Auch im Schafberg sind seine Ausfahrten beliebt. Seine Ape und er gehören fest zum Stadtbild – und sie entlocken den Betrachtern fast immer ein Lächeln. Glücklich die, die mitfahren dürfen.

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Foto: Foto von Pew Nguyen