Schillerbrücke: Wochenendarbeit statt Stillstand!
26Februar
2024
Die Beschwerden über die Umwege und Belastungen kleinerer Straßen durch die Erneuerung der Schillerbrücke häufen sich. Doch die Rathausspitze sitzt dies aus. Cornelia Mangelsdorf fragt sich, warum nicht am Wochenende an der Brücke gearbeitet wird, um die Bauzeit zu verkürzen. Gleich nebenan, im Brenners, ist das längst der Fall.
Am Samstagmorgen ging ich zu Fuß durch die Allee in die Innenstadt. Zuvor wollte ich einen Blick auf die Baustelle an der Schillerbrücke werfen. Schon von weitem hörte ich Baumaschinen rattern. Nanu, wird am Samstag an der Brücke gearbeitet? Das wäre ja toll, dann wird die Brücke schneller fertig. Leider Fehlanzeige, wie sich später herausstellte.
Die Beschwerden häufen sich
Immer mehr Anwohner der umliegenden kleinen Straßen beklagen sich über die vielen Autos und den Lärm, den der zusätzliche Verkehr ihnen nun vor die Haustür bringt. Wenn man aktuell die Herchenbachstraße hochfährt, um ins Rebland zu kommen, hat man morgens viel Gegenverkehr. Wenn dann noch parkende Autos die Straße verengen, muss man mit minutenlangen Wartezeiten rechnen, um über den Berg zu kommen, da wahnsinnig viel los ist. Deshalb hat man wohl auch den mobilen Blitzer dort aufgestellt. Die Autofahrer scheinen sich nicht an die Geschwindigkeit zu halten.
Viele Zusatzkilometer
An vielen Stellen der Stadt stören sich die Menschen an den Umleitungen, gerade, wenn sie deswegen viele zusätzliche Kilometer fahren müssen. Ich habe am Freitagmittag ein Taxi nach Hause genommen. Doch bei der Vorstellung, am Kurhaus in eines zu steigen und dann über den Tunnel zu mir nach Hause zu kommen, hat sich der Sparfuchs in mir geregt. Also lief ich bis zum Augustaplatz, von wo aus der Taxifahrer mich preiswerter nach Lichtental bringen konnte. Schnell zum Ziel, das ist gar nicht so einfach!
Die Rathausspitze bleibt hart
Doch trotz vieler Klagen aus der Bürgerschaft will die Rathausspitze die Lichtentaler Allee nicht für den Regelverkehr öffnen, auch wenn dies viel Erleichterung bringen würde. Diese darf nur von Bussen genutzt werden, die dann – die engen Kurven in den kleinen Straßen schaffen sie mit Ach und Krach –, über die Falkenstraße stadteinwärts fahren.
Beobachten allein genügt nicht
OB Dietmar Späth, der mehr und mehr Beschwerden auf den Tisch bekommt, meinte gegenüber dem BT: „Wir beobachten die Situation und steuern bei Bedarf nach.“ Wie er das tun möchte, hat er aber nicht gesagt. Ich wünsche mir: Statt einfach zu beobachten – dazu braucht man nun wirklich keinen hochbezahlten Stadtangestellten – sollte man handeln.
Handeln statt warten
Aus meiner Sicht kann es nur eine Lösung geben, um die Gemüter zu beruhigen: Die Schillerbrücke muss früher fertig werden – indem auch am Wochenende dort gearbeitet wird.
Leider gehörte das Rattern der Baumaschinen, das mir am Samstagmorgen entgegenschallte, keineswegs zur Schillerbrücke. Es kam vielmehr vom Brenners. Im Umfeld der Schillerbrücke erfolgt gerade die Sanierung des Hotels. Und ebendort wurde samstags gebohrt und gehämmert. An der Brücke hingegen ruhten die Arbeiten.
Der ungenutzte Maschinenpark kostet auch Geld
Und mit den Arbeiten ruht auch kostspieliges Arbeitsgerät – ein Kran, ein Bagger und weitere Maschinen – stehen an zwei Tagen ungenutzt herum. Als ich einmal einen kleinen Bagger für Gartenarbeiten benötigte, musste ich jeden einzelnen Tag, an dem der Bagger auf meinem Grundstück stand, teuer bezahlen. So ist es ja auch bei Gerüsten, wenn man ein Haus neu verputzt. Je länger sie stehen, desto teurer wird’s. Ich gehe davon aus, dass auch der Bagger, der Kran und die weiteren Maschinen, die an der Schillerbrücke stehen, viel Geld kosten. Wenn jetzt Arbeiter auch samstags – und vielleicht sogar den Sonntagmorgen – an der Brücke arbeiten würden, dann wäre sie schneller fertig und das Verkehrschaos schneller beseitigt.
Mehr Tempo, bitte!
Baulärm besteht durch die Arbeiten am Brenners ja sowieso – das kann also kein Argument gegen die Wochenendarbeit an der Brücke sein. Und die Mehrkosten für die Wochenendzulagen der Arbeiter könnte man durch die Einsparung des kürzeren Einsatzes des Maschinenparks wieder reinholen. Die Rathausspitze würde glänzen, wenn sie dieses schwergewichtige Projekt vor der Zeit fertigstellen würde. Und vor allem: Die Bürger würde es freuen. Das muss doch Grund genug sein, mehr Tempo in die Sache zu bringen!
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Foto: Tommy Schindler