Zypressen am Zubringer: BM Alexander Uhlig ist dagegen

12November
2019

Im September hatte Prof. Dr. med. Heinrich Liesen, FBB, einen Antrag gestellt auf Neugestaltung des Mittelstreifens der B 500 – mit Zypressen. Nach rund sieben Wochen kam die Antwort von Baubürgermeister Alexander Uhlig.

„Die B500 in dem Bereich zwischen Tausendfüßler und der ersten Ampel sollte sich als kleine, erste ,Visitenkarte’ der Stadt Baden-Baden präsentieren“, argumentierte Liesen in seinem Schreiben.

Die Stadteinfahrt verschönern

Liesen bat den 1. Bürgermeister, die verrosteten und verbeulten Leitplanken vom Ende des Tausendfüßlers bis zu ihrem Auslauf auf Höhe des Ortsschildes Baden-Baden zu erneuern. Weiterhin sollten im Bereich zwischen Ende der Leitplanken beziehungsweise Beginn der Stadtgrenze und dem neuen Verkehrsschildergalgen in den erweiterten Mittelstreifenbereichen drei Gruppen von je fünf Zypressen angepflanzt werden.  

Die Reaktion der Stadtverwaltung

BM Uhlig dazu: Ein Austausch der Leitplanken sei nicht möglich, da das Einrammen von neuen Planken in einer Tiefe von 1,25 Metern zwei E-Leitungen der Stadtwerke, die im Erdreich liegen, beschädigen könnte. Doch man wolle beim Regierungspräsidium nachfragen, ob man eine Tempo-50-Zone ab Tausendfüßler einrichten könne. Dann wären die Mittelleitplanken entbehrlich und könnten entfernt werden.

Liesen: „Diese Umsetzung würden wir begrüßen. Dann könne man noch weitere ein bis zwei Gruppen à fünf Zypressen dort anpflanzen. Das würde die Einfahrt nach Baden-Baden noch erheblich aufbessern.“

Neue Wege gehen? Nicht in Baden-Baden

Jedoch: bislang ein klares Nein in Sachen Zypressen: Die Gründe, die genannt werden, um die Bepflanzung zu vermeiden, klingen alles andere als überzeugend. Die Wurzeln der Bäume könnten die Stromleitungen in 80 bis 100 Zentimetern Tiefe beeinträchtigen. Und für das Wässern der Bäume müsste die B 500 für die Gießarbeiten teilweise gesperrt werden.

Liesen zitiert die Stellungnahme eines ausgewiesenen Fachmanns:

„Das mit den Elektrokabeln zieht nicht. Wenn es sich um Pappeln, Weiden oder ähnliche Bäume handeln würde, okay. Nicht so bei den vorgesehenen Cupressus sempervirens, ihre Wurzeln sind nicht sehr aktiv.“ Und weiter: „Nach der Pflanzung einige Male wässern, das soll ein Problem sein? Na also hör mal. Wenn da morgens um fünf oder sechs Uhr der städtische Wasserwagen durchfährt, mit Warnblinker? Da wird ein Problem aufgebaut, das es nicht gibt.“

 Sponsoren könnten die Kosten tragen

Unverständnis bei Liesen, der seit Jahren mit Begeisterung Blumenkästen an drei Brücken in Lichtental auch im Winter bepflanzt und dank seines großen Rosen-, Buchs- und Hortensiengartens ein erfahrener Pflanzenkenner ist: „Eine zusätzliche Bewässerung der Zypressen in den ersten zwei, drei Jahren für ein gutes Anwachsen ist vielleicht vier- bis fünfmal im Jahr erforderlich. Das könnte zum Teil mit den Mäharbeiten kombiniert werden. Das sollte für den damit verbundenen Positiv-Effekt machbar sein. Sponsoren könnten die Kosten tragen.“

Die Zypressen-Idee begeistert bereits zahlreiche Bürger

Bevor der Brief an Uhlig ging, hatte Liesen seinen Vorschlag mit den Zypressen in einem größeren Kreis zur Diskussion gestellt. Er stieß allseits auf große Zustimmung und fand ungefragt sofort Sponsoren für den Zypressenkauf.

Es ist traurig, dass Ideen, die das Stadtbild Baden-Badens aufwerten, aus bürokratischen Gründen in Schönheit sterben müssen. Frische Ideen, es gibt sie in Hülle und Fülle – doch die Stadtverwaltung öffnet sich ihnen nicht!

Foto: Ben Becher