Neustart für die Kurstadt?

11November
2024

Es ist ein hehrer Anspruch: Baden-Baden soll Sehnsuchtsstadt des 21. Jahrhunderts werden. Dabei soll eine gesamtstädtische Entwicklungsstrategie helfen. Die steckt aber noch in den Kinderschuhen.

Wie soll Baden-Baden im Jahr 2040 aussehen? Wie fließt dann der Verkehr? Wie sind die Plätze gestaltet? Gibt es bis dahin weitere Vorkehrungen gegen Hitze? Fragen über Fragen, die nur ein paar Beispiele dafür sind, was alles bedacht werden muss, um die Stadt zukunftstauglich zu machen. Ein Planungsbüro aus Köln soll unserer Stadtverwaltung bei diesem großen Wurf helfen. Was man sich hier vorstellt, wurde vor einigen Wochen in der Sitzung des Bauausschusses präsentiert. Entschieden wird aber erstmal noch gar nichts. Denn aktuell wird der Ist-Zustand analysiert, bevor die Reise in die Zukunft starten und Ziele formuliert werden können. Diese Analyse soll noch ein Jahr dauern.

Dass jetzt die Gesamtentwicklung der Stadt im Mittelpunkt steht, ist ein gutes Zeichen. Wer den großen Wurf plant, macht vielleicht weniger Minimurks und verliert sich nicht in Stückwerk. Das könnte etwa dabei helfen, dass Bodenbeläge einheitlich ausgesucht werden, damit sich ein harmonischeres Gesamtbild ergibt.

Der Mann, der das Projekt stadtseitig betreut, ist Thomas Schwarz, Leiter des städtischen Fachbereichs Planen und Bauen. Er muss viele Punkte bedenken – auch die „Problemzonen“ der Stadt: Das sind Themen wie bezahlbare Wohnungen, Extremwetter, leere Geschäfte in der Innenstadt und die Verkehrsprobleme bei Veranstaltungen wie etwa dem Weihnachtsmarkt.

Die Tatsache, dass Baden-Badens zum Unesco Welterbe gehört, als Teil der „Great Spa Towns of Europe“, macht es dringlich, die Stadt ansprechend zu gestalten. Dabei muss ihr Erbe bewahrt und gleichzeitig neues Potenzial gehoben werden. Wenn die Stadt sich zum Hingucker entwickelt, werden Bürger wie Gäste gleichsam davon profitieren. Selbstredend, dass Tourismus, Verkehr oder Gastronomie in den großen Wurf mitgedacht werden müssen, damit die Stadt ein Sehnsuchtsort wird. Auch die Stadtteile müssen hier einbezogen werden.

Bleibt zu hoffen, dass die Stadt sich Maßnahmen überlegt, um ihre Bürger mitzunehmen: Informationsveranstaltungen, aber auch Workshops mit verschiedenen Zielgruppen wären wünschenswert. Schüler, Familien, Einzelhändler, Rentner, Menschen jeden Alters sollten gefragt werden, was sie sich von ihrer Stadt wünschen. Wenn sie mitgestalten dürfen, werden sie das Gesamtkonzept eher mittragen, als wenn es ohne ihr Zutun beschlossen wird.

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Foto: FBB Archiv