Die Stadt vor Überhitzung schützen

13August
2021

Auch wenn der Juli 2021 unterdurchschnittlich kühl war, steht für Experten fest: Die Städte werden, durch den Klimawandel bedingt, künftig mit großer Sommerhitze zu kämpfen haben. Viele Ballungsräume reagieren darauf, so wie jetzt Karlsruhe. Dort wurde gerade ein Konzept gegen Hitze vorgestellt. Selbst von der Lage begünstigte Städte wie Zürich sorgen vor.

Eng bebaute Städte leiden besonders unter heißen Tagen – ihnen fehlen Luftkorridore, die kühlere Luft in die Straßen bringen. Versiegelte dunkle Flächen wie Straßen fördern die hohen Temperaturen außerdem. Sommertage mit über 30 Grad waren in den vergangenen Jahren eher die Regel denn die Ausnahme – und es sollen noch mehr werden. In Karlsruhe geht man davon aus, dass jährlich bis zu zehn Hitzetage hinzukommen werden.

Ein Plan, um Hundstage erträglicher zu machen

Ein Hitzeaktionsplan soll nun die Bürger besser vor heißen Tagen schützen. Hier geht’s vor allem um die Gesundheit. Als Maßnahmen soll etwa die Begrünung von Fassaden und Dächern in der Fächerstadt vorangetrieben werden. Hierfür soll es Förderprogramme geben, die Hauseigentümer in Anspruch nehmen können.

Trinkwasser für alle

Weiterhin sollen Trinkwasserangebote ausgebaut werden – es gibt sogar einen Stadtplan für heiße Tage, der Ort nennt, wo die Bürger oder auch Besucher sich abkühlen können. Genannt werden etwa Grünflächen, Brunnen, Schwimmbäder, aber auch Kirchen, Museen, Bibliotheken. Insgesamt 85 Vorhaben stecken in dem Hitzekonzept, darunter etwa die bessere Belüftung von Büros.

Auch Zürich hat einen Plan in der Tasche

Doch nicht nur Städte wie Karlsruhe, die zu den heißesten in Deutschland gehören, entwickeln Konzepte, um der Hitze zu begegnen. Zürich hat bereits 2020 den ersten Hitzeminderungsplan in der Schweiz vorgestellt. Dabei setzt man vor allem auf zwei Maßnahmen: mehr Grün und mehr Wasser. So hat die Stadt etwa neue Parkanlagen geplant. Weiterhin sollen Dächer und Fassaden künftig üppig bepflanzt werden. Straßen will man durch mehr Bäume noch stärker beschatten. Neu entstehende Bauflächen sollen umgehend begrünt werden. Auch die Zahl der Brunnen, Becken und Wasserspiele soll steigen.

Rechtzeitig handeln

Das Beispiel Zürich zeigt: Selbst Städte, die eine begünstigte Lage haben – die Stadt liegt am 40 Kilometer langen Zürichsee und das Züricher Oberland sorgt für kühle Luftzufuhr – machen sich auf, um dem Thema Hitze künftig mit zahlreichen Maßnahmen zu begegnen.

Was tut Baden-Baden?

Auch in Baden-Baden herrschen sommers sehr hohe Temperaturen. Auch wenn die Stadt über einen Park sowie einen stolzen Baumbestand verfügt und zahlreiche Brunnen, ist es für die künftigen Hitzesommer damit nicht getan. Gerade für ältere Menschen stellen Extremtemperaturen eine gesundheitliche Gefahr dar.

Fotos: Ben Becher/pixabay.com