Corona: Die wichtigsten Fragen zur Impfung

01Dezember
2020

Mitte Januar soll es losgehen: Dann werden in Baden-Baden im großen Stil die Impfungen gegen Covid-19 beginnen. FOKUS Baden-Baden beantwortet die wichtigsten Fragen zur Impfung.

Wie sicher wird die Impfung sein?

In Deutschland wird ein Impfstoff nur dann zugelassen, wenn er alle drei Phasen des klinischen Studienprogramms erfolgreich bestanden hat. Diese Qualitätsstandards gelten wie bei allen anderen Impfstoff-Entwicklungen auch bei der Zulassung einer Coronavirus-Impfung. Nach der Marktzulassung wird die Impfstoff-Anwendung weiter eng überwacht und bewertet, um auch sehr seltene Nebenwirkungen zu erfassen.

Bedeutet die schnelle Zulassung eine Qualitätseinbuße beim Impfstoff?

Auch wenn die Impfstoffentwicklung dieses Mal deutlich schneller gelingen kann als bisher, geht damit kein Herabsenken der Standards für die Zulassung einher. Die Beschleunigung der Impfstoffentwicklung ist zum einen damit zu erklären, dass für sie viel Geld investiert wird und damit Studien ohne Zeitverzögerung im großen Stil durchgeführt werden können. Zum anderen überwachen und prüfen die Zulassungsbehörden die Impfstoffentwicklung so schnell es geht. Durch diese Priorisierung können die forschenden Firmen und Labore Zeit sparen und schneller von einer Prüfphase in die nächste gehen.

Können Nebenwirkungen ausgeschlossen werden?

Nein, auch etablierte Impfstoffe haben Nebenwirkungen. Wichtig ist, diese genau zu kennen. Denn nur dann ist eine sichere Entscheidung möglich, für wen der Impfstoff unbedenklich ist und wer mehr Nutzen als Risiken durch eine Impfung hat. Eine zentrale Aufgabe des Prüf- und Zulassungsverfahrens ist es, die Nebenwirklungen klar beschreiben zu können. Dazu gehört auch, benennen zu können, für welche Personengruppen und in welchem Ausmaß diese auftreten können.

Wird ein Impfstoff, der zu Einsatz kommt, weiter beobachtet?

Auch nach einer Zulassung wird ein neu eingesetzter Impfstoff weiter beobachtet und beforscht. Manchmal lassen sich sehr seltene Nebenwirkungen erst nach der Zulassung erfassen. Sehr selten heißt zum Beispiel ein Fall auf mehr als 10.000 Geimpfte. Für Deutschland erfasst das Paul-Ehrlich-Institut zentral alle Nebenwirkungen und Impfreaktionen – unabhängig vom Hersteller.

Wie soll der Impfstoff verteilt werden?

Bis ausreichend Impfdosen für alle zur Verfügung stehen, wird es auch nach Zulassung eines oder mehrerer Impfstoffe Zeit brauchen. Wie viel Zeit, kann derzeit keiner sagen, da wir nicht wissen, wann welcher Impfstoff zugelassen wird. Eine gestaffelte Verteilung ist daher wahrscheinlich. Wie diese, national und international, aussehen wird, ist noch nicht abschließend geklärt.

In welcher Reihenfolge soll in Deutschland geimpft werden?

Die Ständige Impfkommission beim Robert Koch-Institut (STIKO) hat gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern des Ethikrats und der Leopoldina dazu ein Konzept entwickelt. Grundsätzlich gilt: Besonders gefährdete Gruppen – Risikogruppen und das medizinische Personal – sollen zu denen gehören, die zuerst geimpft werden.

Die Verteilung des Impfstoffes soll in einer ersten Phase zentral erfolgen. Dazu werden regionale Impfzentren aufgebaut. Wenn ausreichend Impfstoff zur Verfügung steht, sollen dann wieder – wie bei allen anderen Impfstoffen – die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte impfen.

Wird es eine Impfpflicht gegen das Coronavirus geben?

Nein. „Es wird zu einer freiwilligen Impfung kommen. Wir sind sehr, sehr zuversichtlich, dass wir das Ziel einer ausreichend hohen Impfquote freiwillig erreichen – mit einer hohen Akzeptanz für Impfungen", betonte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn.

Wenn es einen Impfstoff gibt, muss die Impfung dann jährlich wiederholt werden?

Wie lange die Wirkung eines Impfstoffes anhält und wie oft geimpft werden muss, ist derzeit nicht absehbar, da es noch keinen zugelassenen Impfstoff gibt und die nötigen Studien zur Wirkung nicht abgeschlossen sind.

Quelle: bundesregierung.de / Fotos: pixabay.com