Baden-Baden nimmt weniger Steuern ein
13August
2019
Ein sattes Minus von 6,5 Prozent beim produzierenden Gewerbe: Unsere Stadt präsentiert die schlechtesten Wachstumszahlen in ganz Baden-Württemberg.
Letzter Platz für die Kurstadt
Gerade hat das Statistische Landesamt neue Zahlen geliefert. Demnach schneidet Baden-Baden im Vergleich zu anderen Städten und Gemeinden sehr bescheiden ab: Die Kurstadt landet auf dem letzten Platz in Sachen Wirtschaftsentwicklung.
Zu wenig vom Boom profitiert
Verwunderlich ist diese Hiobs-Botschaft auch deswegen, weil im Land Baden-Württemberg seit Jahren ein Boom herrscht – von dem die Kurstadt ausgeschlossen scheint. Das heißt: Die Stadtverwaltung muss sich Gedanken machen, was die Ursachen für diesen unerfreulichen Rückgang sind und wie sie die Stadt als Wirtschaftsstandort weiterentwickeln kann. Das mangelnde Wirtschaftswachstum ist schmerzhaft, ebenso das Abwandern ansässiger Unternehmen in benachbarte Gemeinden. Denn: Weniger Gewerbe bedeutet weniger Steuereinnahmen.
Ausgaben müssen genau geprüft werden
Die Einnahmen aus der Gewerbesteuer werden dringend für Investitionen gebraucht. Wofür Geld ausgegeben wird, muss künftig noch sorgfältiger geprüft werden. Zurückstehen wird möglicherweise die Errichtung eines neuen Stadtarchivs. Es befindet sich aktuell im Baldreit-Gebäude. Da Brandschutzmängel vorliegen, hat sich die Stadt für einen Neubau entschlossen, der in Nachbarschaft zum Wohnmobilhafen in der Wörthstraße gebaut werden soll. Die Wahl dieses Ortes hat in der Vergangenheit allerdings zu Unmut geführt: Kritiker äußern, ein Stadtarchiv gehöre ins Zentrum. Genehmigt wurde das Vorhaben 2018. Es soll rund vier Millionen Euro Baukosten verschlingen. In den nächsten Wochen soll im Rathaus geklärt werden, ob der Neubau kommt oder erst einmal zurückgestellt wird.
Im November ist Tag der Wahrheit
Richtig spannend wird es also im November, wenn der Doppelhaushalt 2020/21 auf der Tagesordnung im Gemeinderat stehen wird: Wie viel Geld wird es für Soziales geben, für bezahlbaren Wohnbau und was muss in Renovierungen gesteckt werden? Wir sind gespannt, vor Ort dabei und werden berichten!