Kämpfen für das Neue Schloss, Eberts Garten, Aumatt
04Juni
2019
Eine Überraschung ist es nicht – aber ein Segen: Wolfgang Niedermeyer, Vorstand des Vereins Stadtbild Baden-Baden, zieht für die FBB in den Gemeinderat ein. Als Architekt kann er erheblich Einfluss nehmen auf die Bauvorhaben der Stadt. Ein Interview.
Herr Niedermeyer, Sie sind ordentlich gewähltes Mitglied des neuen Gemeinderats. Was möchten Sie zuerst anpacken?
Wolfgang Niedermeyer: „Da sind erst einmal Gespräche mit den Fachbereichsleitern notwendig, um die Stärken und Schwächen der wichtigsten Verwaltungsbereiche zu analysieren. Wo gibt es Vollzugsdefizite? Liegt es an Haushaltsmitteln, Personal, oder Abstimmungsproblemen?“
Mit welchem Anliegen wollen Sie die OB zuerst konfrontieren?
Wolfgang Niedermeyer: „Als erstes gilt es die niedergestimmten Anträge der FBB-Fraktion anzupacken, zu priorisieren und neu einzubringen. Dazu gehören für mich besonders das Neue Schloss, ein vernünftiger Bebauungsplan für Eberts Garten und das sogenannte Dienstleistungszentrum Aumatt.“
Erhoffen Sie sich Zustimmung von den anderen Fraktionen in den genannten Punkten oder glauben Sie, Gegenwind zu bekommen?
Wolfgang Niedermeyer: „Der Antrag auf Aufhebung des Bebauungsplans Neues Schloss hatte seinerzeit den Nachteil, dass er von der FBB gestellt wurde: Das konnten die Mehrheitsparteien wohl nicht zulassen. Bei den Gewerbegebieten muss die Oberbürgermeisterin ihre Lobby-Position ,pro Gewerbe’, endlich zugunsten einer Abwägung für die Gesamtinteressenlage in unserer Stadt ablegen. Sie ist das eigentliche Problem, nicht die Fraktionen.“
Was möchten Sie bis zum Ende des Jahres erreicht haben?
Wolfgang Niedermeyer: „Viel wäre erreicht, wenn bis dahin der Umgang miteinander im Gemeinderat ohne Pöbeleien und persönliche Anfeindungen verbessert wäre. Dann würden auch etliche entsetzte Bürger wieder auf die Zuschauertribüne zurückkehren.“
Und welches Langzeit-Ziel haben Sie sich gesetzt?
Wolfgang Niedermeyer: „Positiv wäre, wenn es mir nach fünf Jahren genauso gut ginge wie heute.“
Noch ein Wort zum Wahlkampf: Wie haben Sie ihn empfunden und inwieweit beeinflusst er nun die Zusammenarbeit mit den anderen Fraktionen?
Wolfgang Niedermeyer: „Der Wahlkampf ist vorbei. Ich hatte und habe zu keinem Zeitpunkt Berührungsängste im Umgang mit anderen Personen, Mandatsträger eingeschlossen.“