FBB-Stammtisch in Lichtental: großer Besucherandrang
11Oktober
2018
Es mussten noch weitere Stühle herangeschafft werden: Bis auf den letzten Platz war der Saal im „Goldenen Löwen“ besetzt. Knapp 70 Besucher waren am vergangenen Dienstag zum Stammtisch gekommen. Nicht nur Mitglieder, sondern auch viele neue Gesichter waren dabei, um sich über die Ziele der Freien Bürger für Baden-Baden zu informieren.
Man konnte die Begeisterung förmlich spüren, die entsteht, wenn man sich für unsere Stadt und ihre Bürger einsetzt: Stadtrat Professor Dr. Heinrich Liesen begrüßte die zahlreichen Gäste. Uschi Beer, Generalsekretärin der FBB, moderierte den Abend. „Die FBB hat sich aus der Initiative ,Rettet das Neue Schloss’ heraus gegründet“, erklärte sie – und betonte die Leidenschaft, mit der die bislang vier Stadträte am Werk sind. Dass es mehr werden sollen, ist erklärtes Ziel.
Bausünden und Misswirtschaft
Martin Ernst, Stadtrat und Geschäftsführer der FBB, legte den aufmerksamen Zuhörern den Kampf um die Zurückgewinnung des Neuen Schlosses dar und wies auf die lästige Baustelle an der Seelach samt Ampelschaltung hin, die den Anwohnern bereits seit drei Jahren das Leben schwer macht. Damit für beide Themen endlich eine Lösung gefunden wird, hat die FBB entsprechende Anträge bei der Stadt gestellt beziehungsweise Briefe geschrieben. „Für 2,7 Millionen Euro wurde das Neue Schloss verkauft. Später bot unsere Oberbürgermeisterin den Käufern 15 Millionen, um den Schlosspark zurückzubekommen. „So kann man nicht wirtschaften“, resümierte Ernst, der einer der bedeutendsten Immobilienexperten Mittelbadens ist. Die nächste Katastrophe sei schon in Planung: die Bebauung des Tannenhofgeländes am SWR mit teuren Wohnungen, die sich kein Normalverdiener leisten können wird. Laut Ernst werde dies „das größte Desaster, das die Stadt je sah“.
Es geht um die Menschen
Uschi Beer erklärte den Besuchern den Ehrenkodex der FBB: „Wir engagieren uns für die Bürger, aus freien Stücken. Wir sind unabhängig und tun dies aus Liebe zu unserer Stadt. Offenheit, Transparenz und Bürgernähe liegen uns am Herzen“. Damit sich etwas ändern könne, müsse ein politischer Wandel her.
Entschuldung als dringliches Ziel
Stadtrat Tilman Schachtschneider, der Zahlenmensch der FBB, thematisierte die Schulden der Stadt. So ganz genau spricht keiner aus, wie viel es sind, sicher ist: Es ist ein dreistelliger Millionenbetrag. Die Entschuldung der Stadt sei deshalb ein großes Anliegen. Dass andere Kommunen das schaffen, wissen wir: Bitte lesen Sie dazu unseren Beitrag Schulden abbauen: Wie die Stadt Offenburg das geschafft hat. Stadträtin Karin Hirschböck betonte in ihrer Rede den Leerstand in der Weststadt. Es werde einfach zu wenig für diesen Stadtteil getan.
Nachweisbare Erfolge der FBB
Die Stadt in eine sichere Zukunft führen, die stinkenden Dieselbusse umrüsten und für Sicherheit sorgen, das sind wichtige Ziele der FBB. Auf die Frage, was die FBB bereits bewegt habe, antworteten Liesen und Ernst. „Vor vier Jahren wollte Baden-Baden die Philharmonie auflösen. Wir haben dagegen gekämpft – mit Erfolg“, so Liesen. Auch die Öffnung der Obstwiese am Leisberg sei der FBB zu verdanken. Das Grundstück, auf dem Kinder oder Erwachsene Paten für Apfelbäume sein dürfen, wird liebevoll betreut von der Bürgergemeinschaft Unterbeuern e.V. „Es war eigentlich schon beschlossene Sache, dass da oben gebaut werden darf“, betonte Liesen. „Durch einen kleinen Trick konnten wir das abwenden.“
Keine Windräder in Baden-Baden
„Die Bebauung des Schlossparks am Neuen Schloss kommt nicht“, sagte Ernst –auch hier hat die FBB der Stadt keine Ruhe gelassen. „Ein weiterer Erfolg ist, dass wir keine Windräder in Baden-Baden haben werden“. Es müsse endlich bezahlbarer Wohnraum für Familien geschaffen werden, statt nur in Luxusimmobilien zu investieren, die dann leer stehen. Ernst: „Man hätte aus dem SWR-Gelände auch preiswerte Wohnungen für Familien bauen und damit ein Vorzeigeprojekt machen können.“
Die Anliegen der Bürger wurden aufgenommen
Schließlich meldeten sich Bürger aus Lichtental zu Wort, die sich für ihren Ortsteil wünschen, dass der Lärm gemindert und der Sanierungsstau behoben wird. Zu denken gab eine Wortmeldung eines Baden-Badeners, der im Grobbachtal lebt –Wasser- und Stromleitungen bis zu seinem Haus hat die Stadt allerdings nicht gelegt. Die FBB nahm die Anliegen der Bürger auf und versprach, sich zu kümmern. Es gibt viel zu tun – doch die Begeisterung, zu helfen, ist groß. Liesen betonte später am Abend: „Es geht uns um die Menschen hier. Es macht Spaß, etwas zu bewegen und Leute glücklich zu machen“. Und er hofft, dass bei der kommenden Wahl im Mai 2019 die FBB mit noch mehr Stadträten vertreten sein wird.
Foto: FBB