„Eine moderne Verwaltung ist schlank und agil“
26Februar
2024
Markus Fricke appellierte bei einem Treffen, bei dem es um strategische Personalarbeit ging, an OB Dietmar Späth und die Leiterin Fachgebiet Zentrale Dienste im Rathaus, künftig auf eine agile Verwaltung zu setzen – die mehr Entscheidungsspielraum lässt.
Der Stadtrat der FBB bezog Stellung zu einem Strategiepapier, das zum Ziel hat, mehr Bewerber fürs Rathaus zu finden und die vorhandenen Mitarbeiter weiter an ihren Arbeitgeber zu binden.
Mitarbeiter zu finden wird immer schwieriger
Markus Fricke zitiert für die FBB News die wichtigsten Passagen seines Redebeitrags: „Unsere Stadt hat zwei riesige Probleme: die Finanzen und das Finden und Halten von Mitarbeitern. In dem vorgelegten Strategiepapier steckt erkennbar ein außerordentlich hoher Aufwand an Arbeitskraft, Ideenreichtum und Zeit. Unsere Fraktion wird das Strategiepapier befürworten. Wir tun dies, damit es endlich vorangeht und obwohl wir bezweifeln, dass die Wurzel der Probleme angepackt ist.
Die Verwaltung modernisieren
Aber: Auch wir von den Freien Bürgern stehen oder standen im Berufsleben, zum Teil in der Rolle des Arbeitgebers, und deshalb folgende Überlegungen: Eine gute Verwaltung ist eine moderne Verwaltung, und eine moderne Verwaltung ist eine schlanke und eine agile Verwaltung. Davon sind wir leider weit weg. Die vollmundig von Frau Mergen gepriesene Digitalisierung der Stadt steckt in den Kinderschuhen oder ruckelt. Das Strategiepapier selbst erscheint in der Darstellung etwas verkopft.
Zu viele Personen werden involviert
Statt eine schlanke und agile Verwaltung zu haben, leiden vor allem die Mitarbeiter darunter, dass man sich häufig selbst im Weg steht. Statt ,mach!‘ und die Aufgabe wird erledigt, sieht unsere Struktur so aus, dass noch fünf Leute sich damit befassen auf höherer Ebene und schon um der eigenen Daseinsberechtigung willen sich einbringen. Mit schlank und agil hat das nichts zu tun.
Die FREIEN Bürger fordern die Rückkehr zur Ämterstruktur
Denn die Fachbereiche sind am richtigen Ort platziert und erfolgreich tätig. Dort, und nirgendwo sonst, sind die Entscheidungen zu treffen und in die Umsetzung zu bringen. Wir sind uns sicher, dass in kniffligen Fällen der oder die Verantwortliche Rücksprache halten wird, wenn es notwendig ist. Aber eben nur dann. Nur so kann die wahrgenommene Selbstlähmung unseres Verwaltungshandelns beseitigt werden.
Kritiker werden sagen, es müssten gewisse formale Regeln eingehalten werden. Ja, solche Fälle gibt es, aber sie sind die Ausnahme und nicht die Regel. Formalismus kann notwendig sein, man muss ihm aber nicht auf Schritt und Tritt begegnen. So macht man sich selbst und den Bürgern das Leben schwer.
Den Stadtangestellten mehr zutrauen
Mehr Verantwortung und Vertrauen in die Eigenverantwortung unserer Mitarbeiter muss die Maxime lauten. Das beugt übrigens einem Burnout mehr vor als eine Smartphone App, die in der Vorlage genannt wird.
Neues wagen
Dies erfordert eine Veränderung unserer Verwaltungsstruktur. Es wäre das erste Mal in meinen 69 Jahren, dass Veränderungen lieb gewordener Strukturen nur Freunde fände. Und dennoch müssen wir da durch. Wir brauchen weniger Strategiepapiere und mehr Ergebnisse. Der Kabarettist Andreas Rebers merkte kürzlich an: ,Früher zählte das Erreichte. Heute reicht das Erzählen.‘ Das darf uns nicht passieren.
Offen miteinander sprechen
Aus der breiten Palette dessen, was ausweislich des Strategiepapiers zu verbessern ist, folgt, dass viel mehr im Argen liegt als wir als Stadträte erkennen können. In diesem Punkt fordern die Freien Bürger die Herren Dezernenten auf, präzise und vor allem offen die Schwachstellen zu kommunizieren, konkrete Lösungsvorschläge anzubieten und für deren Umsetzung das Go des Gemeinderates anzustreben.“
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Foto: FBB Archiv