„Die Verschlankung der Verwaltung ist eines meiner Ziele“
06Dezember
2022
Welche Themen haben die FBB-Stadträte in den vergangenen Wochen vor allem beschäftigt? Und mit welcher politischen Agenda starten sie ins neue Jahr? Heute beginnt unsere Interview-Serie. Den Auftakt macht Rainer Lauerhaß.
Herr Lauerhaß, das Jahr 2022 geht in die letzte Runde. Mit welchem städtepolitischen Thema schließen Sie das Jahr gedanklich ab? Und mit welchem Gefühl für Ihre Stadt und Ihre Wähler?
Rainer Lauerhaß: „Das Thema, das mich vor allem umtreibt, ist die Diskussion um die Windräder in unserer Gemarkung. Ich habe das Gefühl, dass die Welle, auf der die Grünen derzeit schwimmen, dazu beiträgt, dass Vernunft durch Ideologie ersetzt wird. Das missfällt mir.“
Welches Thema wollen Sie im neuen Jahr zuerst anpacken?
Rainer Lauerhaß: „Klinikum Mittelbaden: Hier muss die Klärung des besten Standortes vorangetrieben werden, unter Berücksichtigung aller Fakten – und zwar ohne taktische Spielchen aufgrund der Mehrheit von Rastatt sowie dem Landkreis Rastatt.“
Welches politische Thema soll oder wird 2023 Ihr Leitmotiv sein?
Rainer Lauerhaß: „Klarheit beim Neuen Schloss: Die Aufhebung des Bebauungsplanes und die Durchsetzung aller Maßnahmen zur Erhaltung dieses historischen Gemäuers muss nun Gestalt annehmen. Das Schloss zerfällt seit nun schon 20 Jahren.“
Welche Themen stehen weiterhin auf Ihrer politischen Agenda?
Rainer Lauerhaß: „Ich werde mich für eine Verschlankung der Verwaltung einsetzen. In einem solch großen Apparat muss Verantwortung auch mal delegiert werden. Weiterhin ist es mir wichtig, dass Betroffene – Bürger! – in wichtige Entscheidungen stärker eingebunden werden.“
Ein Gedankenspiel. Wir schreiben das Jahr 2030. Wie sieht Baden-Baden aus? Und wofür steht es?
Rainer Lauerhaß: „Bis 2030 wird es hoffentllich eine zeitlich begrenzte Öffnung der Fieser-Brücke geben – so, wie es der Gemeinderat beschlossen hat. Weiterhin sollte bis dahin die Gewerbelandschaft allgemein belebt sein, besonders in der Innenstadt. Der Leerstand von Läden kann so nicht weitergehen. Und bis dahin haben wir hoffentlich auch einen Innenstadtmanager/Gewerbebeauftragten engagiert, der aktiv gestaltet und Akquise betreibt. Und wir haben für die Zukunft auch hoffentlich unsere schöne Landschaft erhalten. Der Blick von der Felsenbrücke macht klar, was wir verlieren könnten, wenn uns Windräder vom Regierungspräsidium möglicherweise aufgezwungen werden. Wir leben in der windschwächsten Region Deutschlands, wir haben die höchste Dichte an Schutzgebieten und das Welterbe. Windkraftanlagen sind bei uns unwirtschaftlich und rechnen sich nur durch die Subventionen. Alles was sich ohne Subvention nicht wirtschaftlich darstellt, kann nicht nachhaltig sein.“
Foto: FBB-Archiv