4. Dezernat: „Projektidee, aber nicht beschlussfähig“

18April
2024

Wolfgang Niedermeyer, Stadtrat der FBB, hat sich mit einem Antrag an die Fraktionen und die Rathausspitze gewandt. Dabei geht es um die neue Aufbauorganisation mit einem zusätzlichen 4. Dezernat im Rathaus. Diese soll noch im April im Hauptausschuss und Gemeinderat durchgepeitscht werden.

In seinem Antrag macht der FBB-Mann deutlich, dass das Thema 4. Dezernat noch nicht ausreichend durchdacht ist. Ein entsprechender Antrag wurde inzwischen für die Gemeinderatssitzung am 22. April eingereicht. „Die Zustandsbeschreibung des Personalrats lässt erkennen, dass sich diese Vorlage vielleicht im Stadium einer Projektidee befindet, aber keineswegs zum jetzigen Zeitpunkt eine beschlussfähige Reife hat.“

Keine einheitliche Linie

Zumal die Rathausspitze nicht gerade durch Einigkeit glänzt. Wolfgang Niedermeyer zitiert: „Die aktuelle Wahrnehmung des Personalrats ist zudem, dass die Dezernenten nach intern keine einheitliche Linie vertreten. In den unterschiedlichen Dezernaten werden abweichende Informationen gegeben, die dann wieder zur Verunsicherung in der Belegschaft führen und den ohnehin hohen Aufwand bei den beteiligten Dienststellen noch zusätzlich verstärken.“

Dem OB fehlen die Argumente

Und er setzt nach: „Auch wir finden in der Begründung keine plausiblen Argumente für den Wunsch des OB nach einer neuen Aufbauorganisation. Aus den vorgetragenen Absichten wird sichtbar, dass NACH der Umgliederung ein
Change Management eingeführt werden soll, jedoch nicht unter Führung des zuständigen OB, der diesen Wechsel – wohl aus seiner Interessenlage – für notwendig erachtet, sondern unter der Führung des neugeschaffenen vierten Dezernenten.

Ein Wechsel muss mit Bedacht gesteuert werden

Nun, wenn man Changen = Wechseln will, dann sollte es doch bitte nach den Regeln
der Kunst geschehen:

• Eine objektive Bestandsaufnahme der bestehenden Struktur erfolgte.
• Die jetzigen und künftigen Aufgabenstellungen wurden festgestellt.
• Bestehende Stärken und Schwächen herausgearbeitet.
• Bisherige Abläufe analysiert.
• Bisherige organisatorische Vorgaben analysiert und bewertet.
• Alle personellen und sachlichen Ressourcen fanden Eingang in die Bewertung.

Formuliert werden müssen die strategischen Ziele und die strategischen Schwerpunkte, die der OB in seiner Amtszeit prioritär umsetzen will (wann hören wir davon?).

Es fehlt an Systematik

Die Vorlage verfehlt einen systematischen Ansatz, mittels eines Change Managements Erkenntnisse und Fähigkeiten für eine Neuaufstellung zu gewinnen. Erst daraus kann eine besser geeignete Aufbauorganisation, ein Konzept für modifizierte Organisationsstrukturen, Prozesse, Strategien, Systeme oder Verhaltensmuster entwickelt werden.

Die FBB begrüßt einen Wandel – am besten sofort

Wir von der FBB-Fraktion setzen nun auf die Einsicht aller Fraktionen, dass ein Change Management VOR einer Umgliederung beschlossen werden muss. Dass ein Change Management, wie in der Vorlage beschrieben, erst NACH der vorgesehen Umgliederung durchgeführt werden soll, halten wir für einen groben methodischen Fehler, der uns mit großer Wahrscheinlichkeit noch viele materielle und Personalprobleme bringen wird. Wir begrüßen den gezielten Einsatz eines Change Managements – aber vorher und nicht nachher – am besten sofort!“

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Foto: FBB Archiv