Rassistische Äußerungen: Fawzia Al-Hassawi verliert vor Gericht
24Februar
2023
Laut einem Zeitungsbericht der britischen „Daily Mail“ und einem Beitrag der „Bangladesh Weekly“ soll Fawzia Al-Hassawi, Besitzerin des Neuen Schlosses in Baden-Baden, einen Mitarbeiter übel beschimpft haben. Martin Ernst, Chef der FBB, erfuhr davon und informierte umgehend die Rathausspitze.
Selbst Bürger, die sich nicht um das Schicksal des Neuen Schlosses in Baden-Baden scheren, werden aufhorchen, wenn sie erfahren, welcher Ruf der heutigen Schlossbesitzerin vorauseilt. Einst war das edle Gemäuer Sitz der markgräflichen Familie von Baden – nun ist es in den Klauen einer Frau, deren Methoden immer fragwürdiger erscheinen. Fawzia Al-Hassawi hat das Neue Schloss vor nunmehr 20 Jahren gekauft. Seitdem liegt es brach. Aktuell macht die kuwaitische Investorin Schlagzeilen in Großbritannien und Asien.
„Pakistanischer Gauner“
Jetzt kam heraus, dass sie einen Mitarbeiter mit rassistischen Äußerungen übel beschimpft und willkürlich entlassen haben soll. Als „pakistanischen Gauner“ soll sie ihn laut einem Zeitungsbericht der „Daily Mail“ vom 16. Februar 2023 tituliert haben, als „Sohn von sechs Eseln“, „Abschaum“, „Trottel“ und derlei mehr: Abdul Malik, englischer Staatsbürger mit pakistanischer Herkunft, arbeitete seit 2016 bei der kuwaitischen Immobilienmagnatin.
Erst gedemütigt, dann gefeuert
2020 war Al-Hassawi aufgrund der Pandemie im Vereinigten Königreich „gestrandet“ und blieb länger als üblich in ihrem Anwesen in der südenglischen Grafschaft Oxfordshire. Hier kam es zu heftigen Auseinandersetzungen mit ihrem Facility-Manager Abdul Malik. Als es ein Leck im Poolraum ihres Hallenbades gab, soll Fawzia Al-Hassawi einen heftigen Wutanfall bekommen haben. Sie soll ihren Angestellten aufs Heftigste beschimpft und anschließend gefeuert haben.
Kein leichter Job
Abdul Malik wollte sich, so heißt es, um das Leck kümmern und schickte seiner Chefin einen Kostenvoranschlag für die Reparatur. Doch die Arbeiten wurden nicht genehmigt. Als es später heftig regnete, soll es im Poolraum zu einem ernsten Wasserschaden gekommen sein. Die Aufgaben des Facility-Managers waren vielfältig: Unter anderen soll er auch Einkäufe und Autofahrten für seine kuwaitische Chefin übernommen haben.
Viele Vorwürfe
Gedankt hat sie es ihm nicht: Die 69-jährige kuwaitische Unternehmerin soll gesagt haben, dass ihr Geld mit Herrn Malik „den Bach runtergeht“. Auch soll sie Sorge geäußert haben, Abdul Malik könne sie bestehlen. Bei einer Besprechung mit anderen Mitarbeitern soll sie wiederholt die Kompetenz ihres Mitarbeiters in Frage gestellt haben.
Das Gericht gab dem Mitarbeiter recht
Abdul Malik verklagte das Unternehmen wegen ungerechtfertigter Entlassung, Belästigung, Rassendiskriminierung und Vertragsbruch. Er gewann den Prozess. All seinen Forderungen wurde stattgegeben und es kam zu einem finanziellen Vergleich. Die Richterin Roseanne Russell bekam zu hören, wie sich Frau Al-Hassawi über den Manager geäußert haben soll: „Ich hasse diese betrügerischen Pakistaner wie Malik, ich hätte ihn nicht eingestellt, wenn ich gewusst hätte, dass er Pakistaner ist.“
Al-Hassawi bestritt rassistische Äußerungen
Frau Al-Hassawi bezeichnete die Diskriminierungsvorwürfe von Herrn Malik übrigens als „ganz einfach absurd“ und bestritt, dass sie aufgrund seiner pakistanischen Herkunft abfällige Bemerkungen gemacht habe. Malik hingegen teilte laut Daily Mail dem Gericht mit, Al-Hassawi habe ihm unter anderem gesagt, er solle dankbar sein, dass sie ihn nicht mit ihrem Schuh geschlagen habe.
Das Urteil
Das Gericht erklärte: „Die Entlassung war willkürlich, aus Zorn und einer ungerechtfertigten persönlichen Abneigung gegen ihn geboren". Es stellte fest, dass Frau Al-Hassawi die Bemerkung „Gauner-Pakistaner“ gemacht hatte, „wodurch sie ihre Überzeugung, dass er unehrlich sei, mit seiner Rasse verband“.
Hier können Sie den Beitrag der „Daily Mail“ im englischen Original lesen:
Hier können Sie den Beitrag der „Bangladeshweekly“ vom 20. Februar im englischen Original lesen:
Fotos: FBB-Archiv