Ist das Dr. Fecht Waldheim noch zu retten?
13März
2025
Das Dr. Fecht-Waldheim ist seit 2018 stillgelegt, da es die Sicherheitsstandards nicht mehr erfüllt. Eine Wiederinbetriebnahme scheitert an fehlender Baugenehmigung und strengen Trinkwasservorschriften. Trotz Interesses an einer Sanierung in Eigenarbeit droht der Abriss.
Idyllisch im Wald unterhalb des Plättigs befindet sich das sogenannte „Fechtheim“. Jahrzehnte lang wurde es von Gruppen, Vereinen und Privatpersonen für Hüttenaufenthalte benutzt und war stets auf Monate hinaus ausgebucht.
Es wurde 1952 erbaut und war bis ins Jahr 2018 in Betrieb. Die Sanitäranlagen wurden im Jahre 2000 erneuert, doch bereits dort zeichnete sich ab, dass weitere Sanierungen immer dringender wurden. Im Jahr 2018 war ein Betrieb nicht mehr möglich, da die Sicherheitsstandards nicht mehr eingehalten werden konnten. Seitdem ist das Fechtheim ein sogenannter „Lost Place“, von dem es entlang der Schwarzwaldhochstraße noch mehr und sogar imposantere gibt. Man denke dabei nur an das Kurhaus Sand oder Hundseck.
Ein interessierter Bürger meldet sich
Ende letzten Jahres sprach mich ein Bürger an und bat mich, für ihn einige Informationen über das Fechtheim einzuholen. Er und ein paar weitere Helfer könnten sich vorstellen, eine Sanierung des Hauses in Eigenarbeit durchzuführen. Die begeisterten Wanderfreunde waren in ihrer Jugend oft selbst über‘s Wochenende auf dem Fechtheim und ihre Kindheitserinnerungen beflügelten sie förmlich, das Projekt in Angriff zu nehmen.
Wer war für Strom und Wasser zuständig?
Der Interessent hatte sich schon selbst mit den Stadtwerken Bühl in Verbindung gesetzt, da das Fechtheim postalisch zu Bühlertal gehört. Doch von dort wurde er zu den Stadtwerken Baden-Baden verwiesen.
Dies wurde auf meine Anfrage hin auch positiv beantwortet. Vom entsprechenden Abteilungsleiter wurde bestätigt, dass Strom und Wasser in seinem Arbeitsbereich liegen. Die Stromleitung wurde gekappt und wäre wahrscheinlich wieder auffindbar gewesen, aber eine Wasserzuleitung gab es nicht, sondern die Hütte wurde mit Quellwasser versorgt und hier tat sich das erste, große Problem auf. Obwohl viele Hüttengäste über Jahrzehnte den Konsum des Quellwassers überlebt haben, ginge so etwas heute nicht mehr, denn zu streng sind die behördlichen Vorgaben was Trinkwasser betrifft.
Trotzdem war der Betriebsleiter bereit, sich über die Kosten einer Wiederinbetriebnahme Gedanken zu machen und vor Ort eine Besichtigung durchzuführen. Das waren motivierende Aussichten.
Bitteres Erwachen
Kollege Lauerhaß, der ebenfalls involviert war, hatte inzwischen bei der Baubehörde ermittelt und kam plötzlich mit schlechten Nachrichten an. Das Haus wurde damals ohne Baugenehmigung erbaut und sollte es wieder in Betrieb genommen werden, wäre eine neue Baugenehmigung einzureichen. Die Chancen hierfür sind jedoch verschwindend gering und die Interessenten deswegen sehr frustriert.
Am Ende bleibt nur der Abriss.
Man will jedoch noch nicht ganz aufgeben und prüfen lassen, welche Möglichkeiten es zur Rettung des Hauses noch geben könnte. Andernfalls droht dann doch der Abriss des ehemals schönen Ausflugsziels. Schade
Tommy Schindler
Stadtrat
Freie Bürger für Baden-Baden e.V.
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Foto: FBB Archiv
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