Arboretum: ein Wald-Juwel für alle
17Mai
2022
Üppige Rhododendren, Mammutbäume, Hartriegel und vieles mehr: Der Exotenwald oberhalb der Eckhöfe steht seit ein paar Tagen Spaziergängern und Naturliebhabern zur Verfügung. Dass es zur Öffnung dieses Kleinods kam, ist auch der FBB zu verdanken.
Wolfgang Eberts liebt seinen Garten. Seit den 1970er Jahren pflanzt er auf dem Grundstück, das schon sein Vater hegte und pflegte, Bäume und Sträucher, die in der familieneigenen Baumschule übrigblieben. Dies geschah auch mit dem Hintergedanken, das Areal eines Tages Besuchern zu öffnen, damit sich die Allgemeinheit an der Pflanzenpracht erfreuen kann. Und so sollte es auch kommen: Ein paar Jahre nach der Schließung der Baumschule 2016 verkaufte Eberts das Grundstück an die Stadt, nachdem die FBB im Sommer 2020 zusammen mit der CDU sowie den Freien Wählern einen Antrag gestellt hatte: mit dem Ziel, dass die Stadt das Arboretum erwirbt und der Öffentlichkeit zugänglich macht.
Unermüdlicher Einsatz der FBB
Prof. Dr. Heinrich Liesen, Stadtrat der FBB, hatte hierfür bei den Verantwortlichen unermüdlich geworben, Vertrauen aufgebaut und einen Stiftungsfond bei der Bürgerstiftung formuliert, den Wolfgang Eberts bediente. Dieser führte unter anderem dazu, dass Sponsoren gefunden wurden. Dass weitere Geldgeber bereitwillig das Portemonnaie zückten und nun Spaziergänger sich an dem Naturschatz erfreuen können, dafür sorgte auch Martin Ernst, Fraktionschef der FBB.
Ein exotischer Garten voller Wunder
Wie FOKUS Baden-Baden bereits im Mai 2021 berichtete, gibt es im Arboretum viele botanische Schätze zu bewundern, die Wolfgang Eberts über die Jahrzehnte liebevoll gepflanzt und aufgezogen hat. So kann man auf dem an einen englischen Garten erinnernden fünf Hektar großen Areal Mammutbäume, Rhododendren (die im Moment in wunderschöner Blüte stehen), Kamelien, seltene Hartriegel und viele andere Pflanzenschätze bewundern.
Eine Koryphäe aus Baden-Baden
Das Arboretum ist nicht eben mal so durch Zufall zu einem wunderschönen Garten erblüht, sondern durch die fachkundige Hand von Wolfgang Eberts, der internationales Renommee genießt. Ausbildung und Beruf führten den „Tree Consultant“, wie er sich auf seiner Visitenkarte nennt, quer durch Europa und in die USA. In der Fachwelt kennt man ihn unter dem Titel „Bambuspapst“. Vielleicht wichtiger noch als seine fachliche Qualifikation ist jedoch Wolfang Eberts Zuneigung zu seiner Arbeit: Er liebt Pflanzen und seinen Garten im Besonderen von ganzem Herzen – und diese Liebe spiegelt sich in seiner Arbeit wider.
Das Arboretum als Forschungsobjekt
Die Baden-Badener Bürger dürfen seit ein paar Tagen durch dieses wunderschöne Naturstück flanieren und sich an der Schönheit und Üppigkeit der besonderen Pflanzen und Bäume erfreuen. Einige Hochschulen – darunter die TU Berlin – finden das Arboretum so besonders, dass bereits mehrere Bachelor- und Masterarbeiten darüber verfasst wurden. Einer der Verfasser ist nun sogar bei der Stadt angestellt, um sich dauerhaft um das Arboretum kümmern zu können.
Nur zu Fuß erreichbar
Auch wenn das Areal über befestigte Wege verfügt, sollte man auf feste Schuhe nicht verzichten: Das kostenlos zugängliche Arboretum ist nur zu Fuß erreichbar. Wer möglichst nah mit dem Auto herankommen möchte, kann an der Merkur-Talstation oder beim Lichtentaler Friedhof parken. Und dann heißt es Eintauchen in den Zauber dieses verwunschenen Prachtgartens.
Fotos: Ben becher