All You Can Obst
02September
2022
Im Rebland und andernorts werden die Äpfel reif. Dank einer Initiative kann man sich nun an zahlreichen Bäumen kostenlos bedienen. Diesem Beispiel könnte man auch in der Kernstadt Baden-Baden folgen. Auf dem Obstgut Leisberg etwa verkommen Jahr für Jahr Äpfel, die weder gelesen noch geerntet werden.
Eine gelbe Farbmarkierung kennzeichnet neuerdings rund 300 Bäume im Rebland. 300 Bäume, die unter der Fülle von reifem Obst ächzen und nur darauf warten, dass man sie um ihre köstliche Last erleichtert. Wer will, kann mit Körben, Taschen oder einfach mit Appetit zu den Bäumen mit der gelben Bauchbinde schlendern und Früchte ernten. Eine Übersicht oder Karte mit gekennzeichneten Bäumen gibt es nicht. Doch laut Sybille Hurst von der Stadtpressestelle seien die Bäume unübersehbar, so etwa entlang der B3 in Steinbach, entlang des Römerwalls.
Aktion für die Bürger
Realisiert wurde die Aktion „Gelbe Bänder“ von der Rebland-CDU. Deren Vorsitzende Dijana Opitz erklärte: „Wir freuen uns, wenn zahlreiche Bürger das sinnvolle Angebot nutzen.“
Sachte ernten
Selbstverständlich geht man davon aus, dass die Bäume beim Ernten weder beschädigt noch verletzt werden. Auch Äste abzuschneiden ist nicht gestattet, ebenso das Klettern oder das Anstellen von Leitern. Geerntet werden soll ausschließlich durch Pflücken, behutsames Schütteln oder mithilfe eines Obstpflückers.
Auch im Obstgut Leisberg würden gelbe Bänder helfen
Eine ähnliche Aktion fand vor Jahren bereits im Kreis Rastatt statt (FOKUS Baden-Baden berichtete). „Gelbe Bänder“ könnte aber auch anderorts Schule machen: etwa im Obstgut Leisberg, wo bekanntlich zahlreiche Apfelbäume stehen. 2021 und auch die Jahre davor sind dort viele Äpfel verrottet, weil sie von den jeweiligen Baumpaten nicht aufgelesen oder geerntet wurden. Bereits seit Wochen liegen wieder viele Äpfel im Gras und verkommen. Ein gelbes Band würde sicher vielen Gebern und Nehmern Freude machen. Stichwort Nachhaltigkeit.
Fotos: Ben Becher