OB vor Ort in Ebersteinburg: Kanalarbeiten nicht vor 2022

03August
2021

Im Ortsteil Ebersteinburg sind vor ein paar Wochen nach Starkregen wieder einige Keller vollgelaufen – FOKUS Baden-Baden berichtete. Ursache war ein überlasteter Abwasserkanal. Beim Ortsbesuch der Oberbürgermeisterin am 28. Juli konnten die Bürger auf die Dringlichkeit des Problems hinweisen. Florian Setzler, Ortschaftsrat, war dabei.

Für die betroffenen Bürgerinnen und Bürger war es ein wichtiger Termin: Schon lange warten sie darauf, dass das altbekannte Problem endlich behoben wird. Und so waren beim Vor-Ort-Termin mit Margret Mergen auch Anwohner anwesend, die aktuell oder bei vorangegangenen Ereignissen schon einmal persönlich betroffen waren. Zehn Zentimeter hoch stand zum Teil das Wasser in Kellern, auch die ansässige Bäckerei, derzeit der einzige Lebensmittelladen im Ort, war betroffen.

Das Problem ist altbekannt

Bereits seit 2010 kämpft der Ortsteil darum, dass das marode Kanalsystem endlich erneuert wird, mit gutem Grund: Die Kanaldeckel sollen sich unter der Regenflut gehoben haben und man soll sogar Wasserfontänen herausspritzen gesehen haben. Schon 2018 war das überlastete Kanalsystem Thema bei einem Vor-Ort-Termin der Oberbürgermeisterin. Es war festgestellt worden, dass es Schäden im Kanalnetz gibt und der Abwasserkanal zu klein ist. Damals fast beschlossene Sache: die Erneuerung des Kanals zwischen Kreisel und Hilsbrunnenstraße auf 450 Meter Länge. Doch der Plan wurde nie umgesetzt.

Wiedervorlage beim Ortstermin

Die OB kam in Begleitung eines Mitarbeiters der Stadtwerke und des Tiefbaus. Enttäuschung seitens der Bürger gab es dennoch, weil das Thema zwar angegangen werden soll, aber nicht mehr in diesem Jahr. Denn erst im nächsten Doppelhaushalt soll Geld dafür lockergemacht werden. Florian Setzler: „Tatsächlich gibt man sich bei der Stadt nun optimistisch, dass die Erneuerung des Abwasserkanals 2022, spätestens aber 2023 in Angriff genommen werden soll, inklusive der Gewerke der Stadtwerke mit Strom, Gas, Wasser und inklusive der Leerrohre für Glasfaserleitungen.“ Die Ebersteinburger müssen also hoffen, dass bis dahin der Starkregen fernbleibt von ihrem Dorf.

Es gibt bereits ein Sanierungs-Konzept

Hervorgeholt beim Termin wurde ein Plan sowie ein Konzept, das bereits Ende der letzten Kommunal-Legislaturperiode erarbeitet wurde und auf dem man zu gegebener Zeit aufbauen könne – inklusive Umbau des Kreisverkehrs, erhöhter Verkehrsberuhigung und -Sicherheit für Fußgänger für Alt und Jung. Hier spielt etwa das Thema Barrierefreiheit eine Rolle.

Florian Setzler: „Tiefbau und Stadtwerke sagen, sie könnten jederzeit anfangen, sie hätten nur nicht die Mittel bewilligt bekommen. Es hänge also nur an der Haushaltsplanung, ansonsten seien ja quasi alle dafür.“

 

Fotos: Ben Becher/FBB-Archiv