Mut statt Angst: Tausende Baden-Badener demonstrierten gegen rechts
23Januar
2024
Gefühlt ganz Deutschland ging vergangenes Wochenende auf die Straßen, ging demonstrieren gegen den Hass von rechts – auch die Bürger von Baden-Baden.
Die Innenstadt war am Sonntag schwarz vor Menschen, kein Durchkommen zwischen Theater, Fieser-Brücke und Leos. Tausende Bürger waren dem Aufruf vieler Organisationen, wie etwa von „Pulse of Europe“, gefolgt: Versammelt euch im Namen der Demokratie, geht für die Freiheit auf die Straße, für Menschenrechte und Toleranz, für Zivilcourage. Zeigt Mut statt Angst!
Eine riesige friedliche Versammlung
Der Organisator Benjamin Biesinger hatte mit 300 Teilnehmern gerechnet. Dem Appell des „Bündnisses gegen Extremismus und für Demokratie – Mut statt Angst“ sind aber weit mehr Menschen gefolgt: Rund 2.000 Personen waren gekommen.
Die FBB war mittendrin
„Und es war wirklich ein tolles Gewusel in den Straßen“, wie Viola Liesen, FBB, beschreibt. „Ganze Familien mit Babys, Kleinkindern und Hunden waren gekommen, viele hielten selbstgebastelte Anti-AfD-Transparente hoch und schwenkten bunte Fahnen.“
Gefährliche Tendenzen, nicht nur von der AfD
Sie fährt fort: „Die brutale Enthüllung um das Geheimtreffen von AfD und Identitären in Potsdam im vergangenen Herbst, bei dem der menschenverachtende Masterplan zur Vertreibung von Millionen wenig gelittenen Zugewanderten und Deutschen mit Migrationshintergrund besprochen wurde, hat unsere ganze Nation aufgeschreckt.“
Rechtsextremismus bekämpfen
Oliver Ehret von „Pulse of Europe“, seines Zeichens Jura-Professor, aber auch SPD- und CDU-Vertreter, Mitglieder der Grünen Jugend, Europa Union und engagierte Privatleute, Vertreter der Kirchengemeinden: Sie alle beschworen bei ihren Reden auf der Fieser-Brücke demokratischen Zusammenhalt und erinnerten an den braunen Ungeist der Nazizeit. Zitat: „Kirche lebt und verkündigt Verheißung von Frieden, Versöhnung und Gerechtigkeit und diese Verheißung ist nicht vereinbar mit einer rechtsextremen, islamfeindlichen und antisemitischen Ideologie.“
Keine Macht den Demokratiefeinden
Dass es nicht immer der großen Heldentaten bedarf, um etwas zu ändern, bewies einer der Redner mit einem Zitat von Stefan Zweig: „Viele kleine Leute an vielen kleinen Orten, die viele kleine Schritte tun, können das Gesicht der Welt verändern.“ Dringend der Appell von Oliver Ehret: „Reden wir miteinander, diskutieren wir, halten wir die Meinung anderer aus, wir müssen sie aushalten, wenn sie auf unseren demokratischen Grundverständnissen beruht.…doch Demokratiefeinde dürfen in Europa nicht an die Macht kommen.“
Wählen gehen – unbedingt!
Nachdrücklich sein Aufruf: „Geht wählen, am 9. Juni ist Europawahl. Überzeugt Freunde, Kinder, Tanten, Onkels, wen auch immer. Wählen gehen!“
Applaus, Betroffenheit, viele Gespräche. Einer war nicht dabei: unser OB!
Wer am Sonntag nicht kommen konnte, hat die Möglichkeit, im Februar für Demokratie und gegen Rechtsextremismus einzustehen: Eine weitere Kundgebung ist für den 18. Februar geplant.
Foto: Cornelia Mangelsdorf