„Die Hundewiese soll Hundewiese bleiben“
26Mai
2020
Ärger auf der Klosterwiese: Anja Herzog meldete sich bei der FBB, nachdem es auf der Hundewiese Streit gab. Sie kritisiert, dass die Hunde- und Spielzonen zwar klar ausgewiesen sind, aber die Stadt sich nicht um die Einhaltung der Bereiche schert.
Picknick auf der falschen Seite
Sie spielen Frisbee, Federball oder picknicken: Viele Menschen treibt es bei dem schönen Wetter raus in die Natur – was sehr verständlich ist. Allerdings nutzen einige fürs Sonnenbad & Co. die Hundewiese, jenen Teil der Klosterwiese, der eigentlich den Vierbeinern vorbehalten ist, damit sie mal von der Leine kommen, rennen und spielen können. Für Kinder und Erwachsene, die spielen oder sich sonnen wollen, ist die Spiel- und Liegewiese gleich daneben mit einem Schild klar gekennzeichnet.
Die Hundewiese wird dringend benötigt
Anja Herzog besucht regelmäßig die Hundewiese, damit ihr Hund Pascha, eine Pinscher-Chihuahua-Mischung, Auslauf hat. „Im ganzen Stadtgebiet müssen Hunde an die Leine, deshalb ist für uns Hundebesitzer die Klosterwiese so wichtig. Gerade auch Menschen ohne Auto, die nicht einfach mal rausfahren können, nutzen diese Gelegenheit für ihre Vierbeiner.“
Eine Regelung, deren Missachtung keinen interessiert
Nicht erst seit Corona belagern immer mehr Menschen die Hundewiese als Liegewiese, was die Hundebesitzer ärgert. Anja Herzog: „Wir dürfen ja auch nicht auf die Spielweise mit dem Hund. Am Wochenende vom 16./17. Mai war die Hundewiese voll mit Leuten, die dort Picknick machten. Wie soll man da noch seinen Hund rennen lassen? Viele Hunde haben Angst vor Kindern oder wollen selbst spielen. Dies war am Wochenende nicht mehr möglich.
„Wofür zahlen wir eigentlich Hundesteuer?“
Wir informierten also die Polizei. Doch die Beamten sagten nur, dass die Menschen sich auch auf der Hundewiese bewegen dürfen. Und im Übrigen liege die Zuständigkeit für die Klosterwiese beim Amt für öffentliche Ordnung. Das Problem ist doch: Wir als Hundebesitzer sind in der Haftung, wenn irgendetwas auf der Hundewiese passiert. Dabei befinden wir uns auf der Fläche, die eigentlich für uns reserviert ist. Da fragt man sich doch, wofür man in Baden-Baden Hundesteuer zahlt, wenn der Hund nirgends frei laufen darf.“
Zuständigkeits-Hickhack bei der Stadt
Der Ärger geht weiter: „Am Montagmorgen habe ich bei der Stadt angerufen und versucht, mit den Zuständigen für die Klosterwiese zu sprechen“, berichtet Anja Herzog. „Zuerst wurde ich mit dem Ordnungsamt verbunden. Dort sagte man mir, das Fachgebiet Park und Garten sei zuständig. Schließlich bin ich bei der Sekretärin des 1. Bürgermeisters Uhlig gelandet, der zuständig sein soll für diesen Bereich. Man wolle sich kümmern. Doch seitdem ist nichts passiert.“
Der Regelung fehlt es an Logik
Dass nicht klar geregelt ist, wer sich wo aufhalten darf, kann die Baden-Badenerin nicht nachvollziehen. „Das ist doch nicht normal, dass Schilder aufgestellt werden, die dann doch nicht gelten; zumindest nicht für uns Hundebesitzer. Das hat zur Folge, dass immer weniger Hundebesitzer auf die für sie vorgesehene Wiese gehen und ein unnötiger Disput mit anderen Bürgern entsteht. Wir Hundebesitzer verstehen die Logik nicht: Warum gibt es eine Einteilung, wenn sich keiner dran hält? Das muss die Stadt eindeutig und klar regeln.“
Fotos: FBB-Archiv