„Bürgernähe bleibt mein Leitmotiv“
16Dezember
2022
Tommy Schindler, Stadtrat der FBB, wird sich auch 2023 für die Belange seiner Mitmenschen einsetzen. Dabei spielt es für ihn keine Rolle, ob es um große Themen geht oder auch kleine Anliegen.
Herr Schindler, das Jahr 2022 geht in die letzte Runde. Mit welchem städtepolitischen Thema schließen Sie das Jahr gedanklich ab?
Tommy Schindler: „Das neue Zentralklinikum beschäftigt uns alle am meisten, nur kann man es nicht gedanklich abschließen. Ganz im Gegenteil, es wird uns noch über Jahre hinweg intensiv beschäftigen. Leider entzweit es die Gesellschaft und ich werde viel darauf angesprochen. Meine Entscheidung ist, nach anfänglichem Zögern, nun pro Zentralklinikum gefallen. Und wenn es denn sein muss auch auf dem Standort Rastatt. Professionelle medizinische Versorgung gegen lokalpatriotisches Denken. Für mich als ,Ureinwohner‘ eine schwere Entscheidung. Eine Enthaltung kommt für mich aber nicht infrage.“
Welches Thema wollen Sie im neuen Jahr zuerst anpacken?
Tommy Schindler: „Das Thema, das gerade aktuell ist! Ich arbeite die an mich gestellten Bürgeranfragen ab. Dabei ist es mir egal, ob es ein großes Thema wie das geplante Weingut in der Hildastraße ist oder die Anfrage nach einem Beutelspender für Hundekot auf dem ,Lichtentaler Pinkelweg‘. Ich bin kein Theoretiker, sondern ein Schaffer und Praktiker.“
Welches politische Thema soll oder wird 2023 Ihr Leitmotiv sein?
Tommy Schindler: „Bürgernähe bleibt mein Leitmotiv.“
Welche Themen stehen weiterhin auf Ihrer politischen Agenda?
Tommy Schindler: „In der gewohnt hervorragenden Zusammenarbeit mit meinen Kollegen alte, aber auch neu hinzukommende Themen im Interesse der Bürger und der Stadt zu lenken. Es ist fast schon ermüdend, immer wieder die alten Themen aufzuzählen, aber genau das ist manchmal Taktik der Verwaltung. Die Steine werden rund, je länger sie durch das Bachbett wandern. Deshalb sollten das Neue Schloss, die Bauruinen, das Einschlafen der Bäderstadt und so weiter immer wieder in Erinnerung gerufen werden.“
Ein Gedankenspiel. Wir schreiben das Jahr 2030. Wie sieht Baden-Baden aus?
Tommy Schindler: „Schöne Frage. Da ich leidenschaftlicher Musiker bin, mache ich einen kleinen Ausflug in das Jahr 1969. Damals erschien der Song ,In the year twenty five, twenty five‘ von Denny Zarger und Rick Evans. Wenn ich nun einen Song für Baden-Baden schreiben dürfte, wäre mein Ausblick weniger dramatisch. Baden-Baden wird eine besondere Stadt bleiben, sowohl national als auch international. Sie wird weiterhin von ihrer Geschichte leben und vom neuen Welterbe. Ihr Flair wird sie weiterhin am Leben erhalten. Man muss nur aufpassen, dass das Flair mit der Zeit nicht durch ein Beatmungsgerät ersetzt werden muss. Helfen wir also mit, das Alte zu bewahren und vernünftige Neuerungen zuzulassen. Bleibt noch eines zu sagen: Ich liebe diese Stadt.“
Foto: FBB-Archiv