Baden-Baden hat die älteste Bevölkerung im Land

30Juli
2024

Im Schnitt 43,8 Jahre alt sind die Bürgerinnen und Bürger in Baden-Württemberg. Auf das höchste Durchschnittsalter kommt die Kurstadt.

Die Bevölkerung Baden-Württembergs war nach Feststellung des Statistischen Landesamtes am Ende des Jahres 2023 im Durchschnitt 43,8 Jahre alt und damit um rund 9 Jahre älter als noch 1970. Das Durchschnittsalter der weiblichen Bevölkerung lag zuletzt mit 45,1 Jahren um immerhin 2,5 Jahre höher als das der männlichen Einwohner. Ursächlich hierfür ist vor allem die höhere Lebenserwartung der Frauen, so das Statistische Landesamt.

Heidelberg hat viele Yougster

Innerhalb des Landes zeigen sich deutliche Unterschiede: Von den 44 Stadt- und Landkreisen weist Heidelberg mit durchschnittlich 40,8 Jahren die jüngste Bevölkerung auf, in Baden-Baden ist sie mit 47,0 Jahren mit Abstand am ältesten.

Es geht noch jünger…

Werden die 1.101 Kommunen des Landes betrachtet, sind die Unterschiede noch deutlich größer: Die landesweit jüngste Bevölkerung lebt derzeit in Riedhausen im Landkreis Ravensburg (38,5 Jahre), gefolgt von Bubsheim im Landkreis Tuttlingen (38,8 Jahre) und Setzingen im Alb-Donau-Kreis (39,3 Jahre). In fünf weiteren Kommunen liegt das Durchschnittsalter ebenfalls bei unter 40 Jahren; hierzu zählt auch die Universitätsstadt Tübingen, in der die Einwohnerinnen und Einwohner im Schnitt lediglich 39,8 Jahre alt sind.

…und auch noch älter als in Baden-Baden

Auf der anderen Seite wird das hohe Durchschnittsalter der Baden-Badener noch von immerhin 51 Gemeinden übertroffen. Am höchsten liegt es im Erholungsort Ibach, der kleinsten Gemeinde im Landkreis Waldshut, mit 53,2 Jahren, gefolgt von der Exklave Büsingen am Hochrhein (Landkreis Konstanz) mit 51,5 Jahren sowie Moosburg (Landkreis Biberach) mit 50,3 Jahren.

Viele Faktoren

Die Gründe für das regional sehr unterschiedliche Durchschnittsalter der Bevölkerung sind vielfältig. Neben Sondereinflüssen wie ein hoher Studentenanteil, der Sitz eines Klosters oder die Prägung einer Kommune durch einen Kurbetrieb, wird die Altersstruktur der Bevölkerung nicht zuletzt durch die Höhe der Geburtenrate sowie durch den Anteil der ausländischen Bevölkerung bestimmt.

Der Trend, in die Stadt zu gehen, war da – aber er ebbt ab

Seit der Jahrtausendwende ist der Trend zu beobachten, dass vor allem junge Erwachsene verstärkt in die Groß- und Universitätsstädte des Landes gezogen sind. Das hat dazu geführt, dass dort das Durchschnittsalter der Bevölkerung langsamer als in den meisten kleineren Gemeinden angestiegen ist. In den letzten Jahren hat
sich aber dieser Trend, in die Stadt zu ziehen, deutlich abgeschwächt.

Die Stadt braucht ein taugliches Zukunftskonzept

Problematisch in diesem Zusammenhang ist die Tatsache, dass in der Kurstadt rund 200 Pflegeplätze für Senioren fehlen. Raum für ältere Menschen schaffen und gleichzeitig die Weichen stellen, um mehr junge Leute nach Baden-Baden zu locken: Das ist ein Hebel, um die Stadt für die Zukunft gut aufzustellen.

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Foto: Pixabay