Angst vor der Nebenkostenabrechnung

08November
2022

Der Energiedienstleister Ista hat Daten erhoben, die Einblicke in die Sorgen gibt, die sich Mieter in Deutschland aufgrund der exorbitanten Preise für Gas und Strom machen. Demnach fürchten sich in allen Einkommensschichten die meisten Befragten vor der nächsten Nebenkostenabrechnung.

Es betrifft jeden: Die massiv angestiegenen Preise für Gas und Strom reißen ein großes Loch ins Budget. Auch mit vielen Tipps und Tricks zum Sparen kommt man um höhere Ausgaben kaum herum. Davor fürchten sich deutsche Mieter in allen Schichten: Insgesamt rund 80 Prozent der Mieter gaben bei einer repräsentativen Umfrage des Energiedienstleisters Ista im September an, sich Sorgen um eine höhere Nebenkostenabrechnung zu machen. Das sind 12 Prozent mehr als es noch im Mai waren. Der Durchschnitt variiert leicht in den Einkommensschichten, entfernt sich jedoch nie sehr weit: In Haushalten mit niedrigerem Nettoeinkommen bis 1.500 Euro ist die Angst verständlicherweise am größten: Hier sind es 86 Prozent, die sich fürchten. Doch auch in der höchsten Einkommenskategorie der Umfrage mit mindestens 10.000 Euro Nettohaushaltseinkommen ist die Sorge mit 76 Prozent nur knapp unter dem Durchschnitt.

Vorbereitungen auf die Rechnung

Mit der Aussicht auf eine gepfefferte Rechnung gehen die Mieter verschieden um. Die offenbar beliebteste Methode, die mit 56 Prozent mehr als die Hälfte der Mieter gewählt hat, ist, monatlich im Voraus mehr zu bezahlen um so den großen Abrechnungsschock 2023 abzudämpfen. Für 21 Prozent soll es so kommen, wie es kommt, sie bevorzugen eine große Nachzahlung nächstes Jahr. Ein Drittel hat schon mit dem Vermieter vereinbart, dass sie einen höheren Abschlag zahlen, weitere 13 Prozent haben das noch vor. Außerdem legen einige der Befragten monatlich Geld zurück, um sich für die Nachzahlung zu wappnen. „Wir stehen vor einer riesigen Bewährungsprobe, die sich bei jedem von uns auch finanziell niederschlägt“, beurteilt auch Hagen Lessing, der Chef von Ista, die Situation.

Mietpreise steigen astronomisch

Nicht nur Heizung und Strom kosten Geld, auch die Miete an sich macht vielen Probleme. Rund 58 Prozent der Deutschen wohnen zur Miete, bei den Ein-Personen-Haushalten sind es sogar über 70 Prozent. Und die Mieten sind in den letzten Jahren rasant angestiegen: Während man 2009 in der Metropole Berlin noch 5,60 Prozent pro Quadratmeter zahlte, waren es 2019 11,40 Prozent, mehr als das Doppelte. Ähnlich ist es in vielen anderen Städten, der Mietindex steigt seit Jahren stetig an. Im Vergleich zum Jahre 2015 (Index = 100) lag der Index vor 20 Jahren bei 86, heute bei 108. Gerade Rentner, Alleinerziehende und Studierende trifft das hart, denn auch sie müssen immer tiefer in die Tasche greifen.

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