An Geschenken sparen? Eher nicht!
29November
2022
Nur ein paar Euro weniger als 2021 werden die Deutschen dieses Jahr für Weihnachtsgeschenke ausgeben. Dabei geht es vor allem darum, etwas Besonderes zu finden.
Sich etwas zu Weihnachten schenken: Dieser schöne Brauch existiert bereits seit Jahrhunderten. Doch zu Beginn dieser schönen Tradition waren es kleine Gaben, mit denen man vor allem die Kinder erfreute. Das Schenken zu Weihnachten, wie wir es heute kennen, etablierte sich erst im Wirtschaftswunder-Deutschland: in den 1950-er Jahren. Noch zu Anfang des 20. Jahrhunderts gab es für Kinder vor allem Essbares und Naschwerk: Nüsse, Äpfel, Plätzchen und Lebkuchen. Und vielleicht etwas Selbstgebasteltes.
520 Euro pro Kopf für Geschenke
Heute geben die Menschen viel Geld an Weihnachten aus. Rund 520 Euro wollen die Deutschen dieses Jahr pro Kopf für Weihnachtsgeschenke springen lassen, fast so viel wie im Jahr zuvor. Das hat das Statistische Bundesamt ermittelt. Etwas ganz Besonderes finden: Viele Verbraucher in Deutschland achten laut einer Umfrage im Oktober dieses Jahr vor allem darauf, dass die geplanten Weihnachtsgeschenke eine besondere Bedeutung für den Beschenkten haben. Das war 64 Prozent der Befragten wichtig.
Ausgaben für Geschenke steigen
In den vergangenen Jahren konnte tendenziell ein Anstieg der Ausgabenbereitschaft für Weihnachtsgeschenke beobachtet werden. In den Corona-Jahren 2020 und 2021 stagnierte die Ausgabebereitschaft jedoch oder ging teilweise sogar zurück. Wie viel die Menschen für Geschenke ausgebe,n liefert ein Indiz, um die wirtschaftliche Situation der Bevölkerung besser einschätzen zu können.
Gutscheine als beliebteste Geschenke
Die Vorweihnachtszeit zählt zu den umsatzstärksten Zeiten im Einzelhandel. Im Buchhandel oder auch beim Verkauf von Spielwaren werden dann fast ein Viertel des gesamten Jahresumsatzes erwirtschaftet. Daneben als Geschenke besonders beliebt: Gutscheine, Kleidung, Kosmetika und Parfums.
Wachsender Online-Handel
Der stationäre Handel hat immer mehr Konkurrenz: Ein Großteil der Weihnachtseinkäufe wird mittlerweile online getätigt. Der Anteil des Online-Handels am gesamten Weihnachtsgeschäfts summierte sich laut Statistischem Bundesamt zuletzt auf fast 21 Prozent, mit wachsender Tendenz. Dennoch wird der Online-Handel den vorweihnachtlichen Shopping-Bummel durch die Geschäfte wohl nicht ersetzen können.
Die Stimmung im Einzelhandel ist verhalten
Für 2022 prognostizierte der Handelsverband Deutschland (HDE) eine Steigerung der Umsätze auf rund 120,3 Milliarden Euro in den Monaten November und Dezember. Inflationsbedingt sollen die Umsätze also um über fünf Prozent gegenüber dem Vorjahr steigen. Real sinken die Umsätze aber um etwa vier Prozent. Viele Einzelhändler rechnen mit einer schlechten Verbraucherstimmung im Weihnachtsgeschäft 2022. Hintergrund sind die gestiegenen Verbraucherpreise.
Die Suche nach dem besonderen Geschenk
„Es muss von Herzen kommen, was auf Herzen wirken soll“: Treffend passt dieses Bonmot von Johann Wolfgang von Goethe zum Schenken. Und vielleicht geht es gar nicht um den in Euro zu beziffernden Wert, der ein Geschenk kostbar macht. Manchmal ist es die schönste Idee, sich gegenseitig einfach nur Zeit zu schenken – für einen kleinen Ausflug oder eine Tea-Time an einem schönen Ort. Hauptsache, es kommt von Herzen.
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