Sperrung der Schillerbrücke: Bald droht Verkehrschaos
23Januar
2024
Ab Montag, 29. Januar wird die große Brücke nahe Brenners erneuert. Dies bedeutet, dass eine wichtige Verkehrsachse für rund sechs Monate ausfällt.
Rund 130 Busse passieren täglich die Schillerbrücke, dazu zahlreiche Autos, die vom Rebland in die Innenstadt kommen – oder, andersrum, von der Stadt aus Richtung SWR fahren. Die Sperrung der Schillerbrücke wird sich durch hohes Verkehrsaufkommen an anderer Stelle bemerkbar machen, das steht jetzt schon fest.
Sperrung ab kommender Woche
Ab 29. Januar soll es mit den Baumaßnahmen losgehen. Und dann soll der Verkehr für stolze sechs Monate über den Michaelstunnel, die Waldsee-, Katzenstein- und Fremersbergstraße umgeleitet werden. Die Busse sollen dann über die Kettenbrücke umgeleitet werden.
Verkehrskollaps in Sicht
s bleibt zu hoffen, dass während der Umbauten nicht auch noch der Michaelistunnel gesperrt wird. In Fällen, wo er gesperrt wird, spielt die Schillerbrücke eine wichtige Rolle für die Umleitung. Wenn diese auch gesperrt ist, droht Verkehrschaos. Wenn sich aber im Tunnel ein Unfall ereignen sollte und er gesperrt werden muss, dürfen Autos die für Busse gedachte kleine Umleitung durch die Lichtentaler Allee ausnahmsweise nutzen.
Noch eine Baustelle
Die Frage ist, warum die Brücke nicht früher – Stück für Stück – ausgebessert wurde. Die Sperrung trifft die Verkehrsteilnehmer hart, haben sie doch auch an vielen anderen Stellen in der Stadt mit Baustellen und Umleitungen zu kämpfen. Auch gleich nebenan, beim Brenners, ist eine Baustelle sowie in der Maria-Viktoria-Straße.
Viele Jahre wurden Mängel notiert – und archiviert
Wolfgang Niedermeyer, Stadtrat der FBB, hatte schon im Frühjahr 2023 den Kurs der Verwaltung in der Sache Schillerbrücke bemängelt, als das Thema im Gemeinderat besprochen wurde: „Im Jahr 1974 wurde der Neubau Schillerbrücke eingeweiht. Keine 50 Jahre später soll ihre Lebenszeit vorüber sein, also die Hälfte der damals prognostizierten Lebensdauer.“
Schäden waren bekannt – wurden aber nie behoben
Er bemängelte, dass an acht Stellen vorhandene alte Schäden nie behoben wurden. „An acht Stellen wurden Schadenserweiterungen an alten Schäden testiert. In sechs Bereichen wurden Oberflächenschäden aller Art dokumentiert. An einer Stelle wurde tatsächlich ein Schaden behoben, nämlich am Geländer. Diese Brücke, aber auch die Fieserbrücke, wurde zu Tode verwaltet. Alles seit langer Zeit schön dokumentiert und abgeheftet. Im Prüfbericht von 2011 wurde eine umgehende Erneuerung der Abdichtung empfohlen, Grundlage für den langfristigen Erhalt jeder Betonbrücke. Es geschah nichts.“
Im Gemeinderat brachte die FBB im Mai die Mehrheit hinter sich für eine Vertagung der Brückensanierung, weil die Beschlussvorlage für nicht für entscheidungsreif galt. Im Anschluss wurde nun aber mit Stimmen der Grünen und CDU das Vorhaben doch durchgesetzt. Die Kosten belaufen sich auf rund 1,7 Millionen Euro.
Foto: Tommy Schindler