Schillerbrücke: Neubau vertagt

29Mai
2023

Im Gemeinderat am Montag wurde die Erneuerung der Schillerbrücke auf Initiative der FBB vertagt. Der Gemeinderat schloss sich mehrheitlich der Wählerinitiative an. Hier lesen Sie, warum.

Sie wird von Autofahrern, die ins Rebland fahren oder von dort kommen, rege genutzt – und auch von Allee-Fußgängern: Dass die Schillerbrücke nahe dem Brenners Parkhotel saniert werden muss, ist schon lange bekannt – auf einmal sollte jetzt aber alles ganz schnell gehen. Doch so einfach, wie sich die Stadtverwaltung das vorstellt, geht es nicht: Der Verkehr müsste umgeleitet werden, was bei zeitgleicher Sperrung der Maria-Viktoria-Straße wohl einen Verkehrs-Kollaps nach sich ziehen würde. Die Fertigstellung der Maria-Victoria-Straße ist erst für Ende April 2024 geplant – doch die Schillerbrücke sollte nach Plänen der Stadt ab Januar 2024 saniert werden. Die FBB hat sich mit Erfolg dafür eingesetzt, dass dieses Thema vertagt – und erst einmal zu Ende gedacht wird.

Viele Jahre wurden Mängel notiert – und archiviert

Wolfgang Niedermeyer, Stadtrat der FBB, hatte bereits im Vorfeld den Kurs der Verwaltung in der Sache Schillerbrücke bemängelt: „Im Jahre 1974 wurde der Neubau Schillerbrücke eingeweiht. Keine 50 Jahre später soll ihre Lebenszeit vorüber sein, also die Hälfte der damals prognostizierten Lebensdauer. Wenn ich die Unterlagen anschaue, drängt sich hier aktive Sterbehilfe auf, die sorgfältig im Prüfbericht dokumentiert ist:

• an acht Stellen wurden vorhandene alte Schäden nie behoben
• an acht Stellen wurden Schadenserweiterungen an alten Schäden testiert
• in sechs Bereichen wurden Oberflächenschäden aller Art dokumentiert
• an einer Stelle wurde tatsächlich ein Schaden behoben, nämlich am Geländer.

Diese Brücke, aber auch die Fieserbrücke, wurde zu Tode verwaltet. Alles seit langer Zeit schön dokumentiert und abgeheftet. Im Prüfbericht von 2011 wurde eine umgehende Erneuerung der Abdichtung empfohlen, Grundlage für den langfristigen Erhalt jeder Betonbrücke. Es geschah nichts.“

Mangelhafte Planung der Stadtverwaltung

Im Gemeinderat am Montag brachte die FBB dann die Mehrheit hinter sich. Stadtratskollege Markus Fricke – Wolfgang Niedermeyer weilt im Urlaub – trug vor, warum die FBB eine Vertagung der Brückensanierung beantragt hat: „Wir halten die Beschlussvorlage nicht für entscheidungsreif.“

Foto: Tommy Schindler