Die Hitze klug bekämpfen

27August
2021

Die Kurstadt wird künftig noch mehr heiße Tage erleben. Eine Klimaanalyse soll nun helfen, Bauvorhaben nach Klimakriterien abzuwägen. Ein Blick nach Straßburg zeigt, wie man sich in Frische-Oasen an besonders heißen Plätzen herrlich abkühlen kann.

Die aktuelle Analyse für die Kurstadt macht laut der Bürgermeister Sinn: Nun verfüge man über Karten, die zeigen, welche Bereiche der Stadt gut durchlüftet seien und wo sich die Hitze im Sommer besonders staue. Die Verantwortlichen betonten, dass der Großteil der Analysekosten – 34.000 Euro von 53.000 – vom Umweltministerium gefördert wurde.

Besonders heiß ist’s etwa am Leo

Zu den roten Bereichen – jene, in denen es besonders heiß wird – gehört demnach der Leopoldsplatz sowie der Bertholdplatz. Gut durchlüftet hingegen werde die Sophienstraße. Hier spendet das grüne Dach der Kastanien reichlich Schatten und reguliert die Temperaturen nach unten.

Es wird noch heißer

Wie wichtig Beschattung durch Bäume und Kühlung durch Wasserflächen künftig wird, zeigt ein Blick auf die Statistik: Waren es in den 1950-er Jahren nur wenige heiße Tage in der Kurstadt, rund sieben bis acht, so ächzt man heute durchschnittlich unter rund 20 heißen Tagen im Jahr. Und es werden mehr.

Klima-Steckbriefe für Baugebiete

Zum Glück wird die Stadt abends mit Frischluft der angrenzenden Berge und Wälder versorgt – was nötig ist, denn die Nähe zur Rheinebene und die Tallage sind Indikatoren für große Hitze. Die Luftschneisen zu erhalten, ist nun, wo die Klimaanalyse vorliegt, ein wichtiges Kriterium bei der Erwägung, wo künftig gebaut werden darf und wo es aus Klimagründen besser nicht genehmigt werden sollte. Seitens der Stadt will man nun Klima-Steckbriefe für knapp 30 potenzielle Baugebiete anfertigen.

Kühle Inseln in Straßburg

Keine Frage – Hitze in der Stadt wird künftig eine Herausforderung werden. Charmante Lösungen, wie man die Hitze an besonders heißen Plätzen mindern kann, kann man aktuell im benachbarten Straßburg bestaunen. Dort hat die Bürgermeisterin Jeanne Barseghian bereits 2020 reagiert und auch 2021 wieder auf der „Place Kléber“ sowie an weiteren Plätzen grüne Oasen installiert: Diese „Frische-Inseln“, Streifen aus Bäumen und Sträuchern, inklusive sanfter Wasserberieselung, sind nicht nur schön anzusehen: Sie sorgen für Schatten, eine rasche Abkühlung und erfreuen Flaneure jeden Alters.

Mehr Bäume

Bis 2030 will Straßburg außerdem 10.000 Bäume in der Innenstadt pflanzen. Bis zum Frühjahr wurden bereits knapp 1.000 Bäume im Zentrum in die Erde versenkt. Ab Herbst soll es dann mit den Pflanzungen weitergehen.

Fotos: Ben Becher/FBB-Archiv