„Nach der Wahl 2019 hatten wir keinerlei Informationen mehr vom Fraktionsvorsitzenden der Freien Wähler erhalten“

28Oktober
2022

Kurt Jülg ist, wie sein Kollege Rainer Lauerhaß, von den Freien Wählern zur FBB gewechselt. Hier erläutert er Hintergründe und stellt er sich vor.

Herr Jülg, die FW ist nicht mehr Ihre politische Heimat – dafür nun die FBB. Gern möchten wir Sie kennenlernen. Bitte berichten Sie uns: Wie fing Ihre politische Karriere an? Und wer ist Kurt Jülg privat?

Kurt Jülg: „Ich bin 1999 bei den Freien Wählern eingetreten. 2004 wurde ich dann zum ersten Mal in den Gemeinderat gewählt. Dort bin ich bis heute kommunalpolitisch aktiv. Ich bin seit 1983 selbstständiger Zimmermeister. Wir haben bis zu 15 Mitarbeitende. Ausgebildet habe ich 35 Lehrlinge. Ich bin 74 Jahre alt, verheiratet, habe drei Kinder und sechs Enkel. In meiner Freizeit widme ich mich der Imkerei, dem Pferdesport und dem Radfahren.“

Wie haben Sie reagiert, als Sie erfuhren, dass die Freien Wähler nun Sie und Ihren Kollegen, Rainer Lauerhaß, ausschließt?

Kurt Jülg: „Wir beide, Rainer Lauerhaß und ich, waren wie vor den Kopf gestoßen. Uns wurde von jetzt auf nachher der Boden unter den Füßen weggezogen. Die Verursacher standen allerdings nie in der Kritik, im Gegensatz zu uns beiden.“

Wurde denn ein Grund genannt?

Kurt Jülg: „Diesen hat Rainer Lauerhaß schon beschrieben. Die Nähe zur FBB gefiel wohl nicht.“

Was hat Sie bewogen, zur FBB zu wechseln?

Kurt Jülg: „Nach der Gemeinderatswahl 2019 hatten wir keinerlei Informationen mehr von unserem Fraktionsvorsitzenden, Herrn Ehinger, erhalten, ebenso wenig von Herrn Gehri. Beide waren im Ältestenrat und Hauptausschuss vertreten. Unser mehrmaliges Auffordern, uns mit Informationen zu versorgen, wurde ignoriert. Auch das mehrmalige Treffen mit den Ortschaftsräten aus Sandweier und dem Rebland sowie Herrn Schwellinger brachte keinerlei Ergebnisse. Daraufhin haben wir mit der FBB Kontakt aufgenommen. So konnten wir an den FBB-Fraktionssitzungen teilnehmen und wieder konstruktiv im Gemeinderat tätig werden.“

Wie erleben Sie die Truppe der fünf FBB-Stadträte?

Kurt Jülg: „Sie haben ein hohes Maß an Fachwissen, handeln vorausschauend und reagieren schnell. Das gefällt mir.“

Gibt es für Sie eine Art Lieblingsthema in der Kommunalpolitik?

Kurt Jülg: „Ja, das gibt es tatsächlich: Ökologisches, energetisches Bauen sowie öffentlicher Nah- und Personenverkehr.“

Wofür steht Ihr Name? 

Kurt Jülg: „Keine Industrieanlagen in unserer Kulturlandschaft errichten! Dafür mache ich mich stark.“

Welches wichtige Ziel möchten Sie ganz konkret verfolgen bzw. umsetzen?

Kurt Jülg: „Die Erhaltung des Naturparks, die Unterstützung der Infrastruktur Schwarzwaldhochstraße, die Unterstützung der Kultur, der Philharmonie einschließlich Bäderbetrieb.“

Fotos: FBB-Archiv