„Es fehlen Angaben, wieviel womit gespart werden kann“

07Oktober
2022

Markus Fricke, Stadtrat der FBB, adressierte sich gerade mit einem Schreiben an den Oberbürgermeister Dietmar Späth. Thema sind die Vorschläge der Stadt, wie man Energie einsparen kann. Diese sind Thema der Sitzung des Gemeinderates am 11. Oktober 2022. Der Stadtrat fordert in seinem Schreiben unter anderem, Einsparziele konkret zu beziffern.

„Ich habe mich intensiv mit der Vorschlagsliste befasst, die sehr unterschiedliche Maßnahmen vorsieht und sicher ergänzt werden kann“, schreibt der Jurist im Unruhestand an den OB. „Eine sinnvolle Auseinandersetzung wird auf der Basis bisher Dargestellten m.E. nicht möglich sein. Denn es fehlen Angaben dazu, wieviel womit gespart werden kann.

Ich stelle die Anträge:

Es möge für die vorgeschlagenen Positionen getrennt nach jeder Position offengelegt werden, welche Einsparung an Energie, a., in absoluten Zahlen von der Maßnahme erwartet wird, sowie, b., um welchen Prozentsatz der regelmäßigen Verbräuche sich eine Ersparnis ergeben würde, und zwar bezogen auf die eingesetzten Energiemengen, um Preisverwerfungen ausblenden zu können.“

Verdichten der Trauerfeiern auf zwei Tage?

In den von der Stadt vorgestellten Maßnahmen sind unter der Ziffer 18 auch Friedhöfe betroffen: Vorschlag ist die Konzentration von Trauerfeiern in den großen städtischen Trauerhallen auf zwei Wochentage, um energieintensive Aufheizphasen zu reduzieren.

„Zu Ziffer 18 bitte ich um Beantwortung der Frage, ob die Anzahl der Trauertermine auf zwei Tage verteilt ausreichend wäre, ohne in eine der Situation nicht angemessene Unruhe zu verfallen. Bejahendenfalls bitte ich um Mitteilung, an welchen Tagen dies sein soll. Es müssen m.E. zwei aufeinander folgende Tage sein, um den gewünschten Effekt erzielen zu können. Damit kämen nach diesseitiger Auffassung nur der Donnerstag und Freitag einer Woche in Betracht, um auswärtigen Trauergästen und Angehörigen die Anreise zu ermöglichen. Zu Ziffer 18 bitte ich um Mitteilung, ob diese Maßnahme mit Bestattern, Friedhofsgärtnern und Mitarbeitern besprochen ist und ob allseits Zustimmung signalisiert wurde.“

Lüftungsanlagen nicht vorschnell herunterfahren

Die Ziffern 19 und 20 der städtischen Maßnahmen thematisieren die Rückversetzung der RLT-Anlagen (gemeint sind raumlufttechnischen Anlagen, Anm. der Red.) in den Normalzustand vor Pandemie und die Abschaltung von mobilen Luftreinigungsgeräten.

Markus Fricke schreibt: „Zu Ziff. 19 + 20 beantrage ich eine Öffnungsklausel aufzunehmen, dass bei akuter COVID-19 Situation – und nur dann – von der Sparmaßnahme befristet abgewichen werden kann.“

Die Brunnen sollen sprudeln

Ziffer 26 beschäftigt sich mit der Außerbetriebnahme öffentlicher Brunnen. Auch hierzu äußert sich Markus Fricke: „Zu Ziff. 26 beantrage ich, die Brunnen nicht abzustellen, sondern die Betriebszeiten einzuschränken in einem für den touristischen Standort verträglichen Maß.“

Homeoffice für Mitarbeitende der Stadt

Ziffer 39 des Maßnahmenkatalogs sieht vor, Mitarbeitenden der Stadt Homeoffice zu ermöglichen. „Zum Vorschlag Ziff. 39 stelle ich den Antrag:

  • Die Nacht-/Wochenendabsenkung der Heizung wird um einen Tag verlängert auf Montag oder Freitag, sodass das jeweilige Gebäude nur an 4 Wochentagen genutzt und an 3 Tagen die Heizung heruntergefahren ist.
  • An dem Montag oder Freitag sind alle Mitarbeiter im Homeoffice tätig oder bauen Überstunden ab bzw. bauen Minusstunden auf, wenn ein Homeofficeplatz nicht zur Verfügung steht.“

Markus Fricke bittet zum Abschluss um Überlassung der Stellungnahme an alle Damen und Herren Kollegen Gemeinderäte.

Fotos: FBB-Archiv