„Als bodenständiger Gemeinderat will ich mich ganz allgemein um die Vereine kümmern.“

18Juni
2019

Tommy Schindler wurde letzten Monat frisch in den Gemeinderat gewählt. Hier spricht der 62-jährige Polizeibeamte i. R., was er in seinem neuen Amt vorhat.

Herr Schindler, Sie sind ordentlich gewähltes Mitglied des neuen Gemeinderats. Was möchten Sie zuerst anpacken?

Tommy Schindler: „Ich möchte versuchen, dass zwei brennende Anliegen der Lichtentaler Bürger endlich umgesetzt werden. Und zwar in Zusammenarbeit mit dem gesamten Gemeinderat. Ganz primär ist die Sanierung der Beuerner Straße, die schon seit Jahren in einem erbärmlichen Zustand ist. Ferner muss die technische Ausstattung des Löwensaals dringend erneuert werden, denn auch hier besteht schon seit Jahren Handlungsbedarf. Als bodenständiger Gemeinderat will ich mich ganz allgemein um die Vereine kümmern.“

Und mit welchem Anliegen wollen Sie den Gemeinderat oder die Frau OB zuerst konfrontieren?

Tommy Schindler: „Ich als Neuling im Gemeinderat werde zunächst mal beobachten und mich mit den Gepflogenheiten vertraut machen. Blinder Aktionismus ist völlig fehl am Platze und dient der Sache überhaupt nicht.

Was Beuerner Straße und Löwensaal betrifft, werde ich mich aber nicht lange zurückhalten. Hier will ich für die Lichtentaler Bevölkerung endlich mal eine konkrete Antwort erhalten, wann etwas getan wird.“

Erhoffen Sie sich Zustimmung von den anderen Fraktionen in den genannten Punkten oder glauben Sie, Gegenwind zu bekommen?

Tommy Schindler: „Die Unterstützung wird da sein, egal von welcher Partei. Da sollten sich auch keine Einzelkämpfer positionieren, die für sich in Anspruch nehmen wollen, sie allein hätten den Erfolg herbeigeführt - sollte er sich überhaupt in den nächsten 5 Jahren einstellen.“

Was möchten Sie bis zum Ende des Jahres erreicht haben?

Tommy Schindler: „Bis zum Ende des Jahres möchte ich erreichen, dass ich viel darüber gelernt habe, wie es im Gemeinderat so läuft. So manchmal habe ich den Eindruck, dass er einem Löwenkäfig gleicht und man als unvorsichtiger Neuling gerne mal eine Tatze zu spüren bekommt.

Also lernen, mit dem "Rudel und der Dompteurin" umzugehen und sich zügig, aber auch mit Bedacht, einzugliedern. Dann werde ich auch sicher bald in der Lage zu sein, die Krallen zu zeigen und für mich sagen können: "Gut gebrüllt, Löwe".“

Und welches Langzeit-5-Jahres-Ziel haben Sie sich gesetzt?

Tommy Schindler: „Ich habe ein hervorragendes Gestaltungsteam in Sachen Jugend und Familie hinter mir. Zusammen mit Ihnen möchte ich in diesen 5 Jahren auf diesem Gebiet etwas erreichen. Ich muss diese Aussage etwas allgemein halten, da die Zeit vor der Wahl einfach zu knapp war, um jetzt dazu konkrete Äußerungen zu machen. Aber wir arbeiten daran.“

Noch ein Wort zum Wahlkampf: Wie haben Sie ihn empfunden und inwieweit beeinflusst er nun die Zusammenarbeit mit den anderen Fraktionen?

Tommy Schindler: „Hier möchte ich nochmal den Löwenkäfig als Vergleich hinzuziehen. Es kam mir vor, als hätte man die Löwen für ein paar Wochen aus dem Käfig gelassen. Viele wussten, sich zu benehmen, haben sich herausgeputzt und von ihrer besten Seite gezeigt. Einige waren laut, einige zeigten sich stolz und einige saßen einfach nur da. Jeder hat auf seine Weise gezeigt, warum er in die Arena gewählt werden sollte. Leider kam es dabei aber auch zu besonders aggressivem Verhalten, was insgesamt der Sache nicht dient. Aber wenn halt einer damit anfängt, findet er auch bald einen Gegner.

Man sollte sich in allen Fraktionen zum Ziel setzen, dass es primär um das Allgemeinwohl geht. Wir sind nicht dazu da, uns gegenseitig zu zerfleischen.“