Ohne Genehmigung Erdreich abgeladen

16Dezember
2022

Bei einem Spaziergang im Rebland fiel Markus Fricke, Stadtrat der FBB, ein gewaltiger Erdaushub auf. Er ging der Sache nach – und stieß auf einige Ungereimtheiten.

Am 2. Dezember hatte sich Markus Fricke an Ulrich Hildner, Ortsvorsteher bei der Ortsverwaltung Rebland, gewandt, nachdem er einen Erdaushub erheblichen Umfangs auf einer Länge von rund 80 bis 100 Meter auf der Gemarkung Varnhalt entlang des Wirtschaftsweges oberhalb des Grünbachtals im gleichnamigen Gewann entdeckt hatte.

Ohne Genehmigung aktiv geworden

Wie Markus Fricke erfuhr, stammte der Aushub vom Weingut Kopp aus Ebenung. „Für solche Ablagerungen braucht man eine Genehmigung – doch diese wird man im Außenbereich kaum bekommen“, weiß der frühere Rechtsanwalt. Vom Ortsvorsteher wollte er deshalb wissen: „Ist das genehmigt worden? Weshalb wird Erdreich aus der Sinzheimer Gemarkung entlang eines Wirtschaftweges in Varnhalt abgeladen? Und für wie lange?“

Das Fachgebiet Umwelt schritt ein

Dank Frickes Engagement landete die Sache auf dem Schreibtisch von Andreas Schmid, Fachgebiet Umwelt und Arbeitsschutz der Stadt Baden-Baden. Dieser informierte den FBB-Stadtrat, dass das neben dem Weg abgelagerte Material im Auftrag von Herrn Kopp dort aufgebracht wurde, um die Böschung zum tieferliegenden Grundstück, einer Kirschbaumwiese, zu ertüchtigen, „da diese angabegemäß abgesackt sei.“

Ertüchtigung für ein Stück Terrain, das einem nicht gehört

Das dort abgelagerte Material sollte, laut Fachgebiet Umwelt, eigentlich in die Böschung eingearbeitet werden. Allerdings hatte sich Herr Kopp getäuscht: Nach eigener Angabe war dieser davon ausgegangen, dass das tieferliegende Grundstück, das sich in seinem Eigentum befindet, bis an den Fahrweg reicht.

Die gewaltigen Erdmassen mussten wieder weg

„Tatsächlich handelt es sich bei der Böschung aber um städtisches Eigentum“, schrieb der Stadtangestellte an Markus Fricke. „Das Fachgebiet Park und Garten, welches für die Unterhaltung des Grundstückes verantwortlich ist, wurde über die Situation in Kenntnis gesetzt. Daraufhin hat das Fachgebiet Park und Garten unmittelbar entschieden, dass das Material wieder vollständig zu entfernen ist. Dies wurde Herrn Kopp telefonisch mitgeteilt und er hat zugesichert, innerhalb von zwei Wochen der Aufforderung nachzukommen.“

Markus Fricke blieb am Ball

Am 13. Dezember schaute der Stadtrat der FBB erneut nach – und siehe da, die Aufschüttung ist weitgehend entfernt. Ob die nicht unerheblichen Reste im Böschungsbereich verbleiben können, wird das Fachgebiet zu klären haben. Gut, dass die sieben FBB-Stadträte auch in der Freizeit mit offenen Augen und im Interesse der Bürger unterwegs sind.

Fotos: FBB-Archiv