Personalnotstand im Kindergarten durch krankes Personal

21Februar
2025

Einige Eltern des Kindergartens „Heilig Geist“ in Geroldsau wandten sich besorgt an FBB-Stadtrat Tommy Schindler, da sie ihre Kinder nicht mehr in der Einrichtung abgeben können. Schuld daran: die Hälfte der Betreuungskräfte ist krank.

Bitte lassen sie ihr Kind, wenn möglich, heute Zuhause

So in etwa lautete die Nachricht, die vor einigen Tagen viele Eltern erreichte. Man sprach damit vor allem Eltern an, die nicht unbedingt berufstätig sind, aber bei vielen Eltern standen auch geplante Termine wie zum Beispiel Arztbesuche an. In diesem Falle mussten einige plötzlich ihren Tagesablauf umorganisieren und glücklich war, wer die Großeltern einbinden konnte.

Hoher Krankenstand

Im Kindergarten in Geroldsau fiel die Hälfte des Personals aus und die verbliebenen Betreuer konnten das nicht kompensieren. Mit so einer dünnen Personaldecke blieb nichts anderes übrig,

als die Eltern um Verständnis zu bitten. Trotzdem hatten die Betreuer alle Hände voll zu tun, um die Kinder zu beaufsichtigen und zu beschäftigen.

Was sagt die verantwortliche Seelsorgeeinheit Baden-Baden dazu

Schindler setzte sich deshalb mit der Geschäftsführung der Katholischen Kindergärten der Seelsorgeeinheit Baden-Baden in Verbindung. Natürlich war der Vorgang dort bekannt und man zeigte Verständnis für die Eltern, verwies aber auch darauf, dass man am Krankenstand nichts ändern könne. Die verbliebenen Betreuer gingen an ihre Leistungsgrenzen und erste Maßnahme in diesem Falle sei, die Eltern um Verständnis zu bitten, die Kinder Zuhause zu betreuen. In der Regel würden die meisten Eltern der Bitte nachkommen und so einen Notbetrieb möglich machen.

Gibt es eine Kostenerstattung?

Ja, aber diese greift erst nach 4 Wochen. Dies sei jedoch im Aufnahmevertrag ausdrücklich erwähnt und die Eltern darauf hingewiesen worden.

Gibt es Springer, die aushelfen können?

In der ganzen Seelsorgeeinheit gibt es eine Springerin, die aber nicht überall sein kann. Sie kommt nur bei länger anhaltenden Krankheit im Einsatz. Geroldsau ist nicht der einzige Kindergarten, der im Moment mit dem hohen Krankenstand kämpft. Sich mehrere Springer zu leisten, sei wegen des Kostendrucks unmöglich. So bleibt den Eltern nur, mit der aktuellen Situation zu leben. Und werden doch zu viele Kinder abgegeben, werden als nächste Maßnahme die Betreuungszeiten radikal gekürzt.

Wie reagieren die Eltern?

Natürlich haben die meisten Verständnis, dass es in Krankheitsfälle auch mal eng werden kann. Was die Gebührenrückzahlung betrifft hatten wohl einige Eltern die vierwöchige Frist entweder vergessen oder im Kleingedruckten nicht gelesen. Wenigstens zeichnet sich ab, dass die kranken Betreuer bald wieder zur Verfügung stehen.

Die Möglichkeit, in solchen Notsituationen ehrenamtliche Helfer einzusetzen, besteht nicht.

 

Foto: FBB-Archiv