Oldies but Goldies
23November
2021
Unser Bundesland wird älter und vor allem die Kurstadt: Die Zahl der Hochbetagten, also der Menschen über 85 Jahre, hat sich laut Statistischem Landesamt in 40 Jahren mehr als vervierfacht. Baden-Baden führt die Liste der Hochbetagten an.
Baden-Badens Ruf als Stadt der Rentner kommt nicht von ungefähr. Überdurchschnittlich viele Mitbürger gehobenen Alters genießen das Leben an der Oos. Von allen Stadt- und Landkreisen Baden-Württembergs ist Baden-Baden der Stadtkreis mit dem höchsten Anteil Hochbetagter an der Gesamtbevölkerung: Ganze 3,9 Prozent der Einwohner unserer Stadt sind über 85 Jahre alt: 2.172 Herrschaften insgesamt, davon 1.406 Frauen und 766 Männer. 24 Hundertjährige und noch Ältere leben in Baden-Baden.*
Der Landesdurchschnitt der Hochbetagten an der Bevölkerung liegt bei 2,9 Prozent. Der am höchsten bevölkerte Landkreis, Stuttgart, hat mit 17.900 über 85-jährigen einen Anteil von 2,8 Prozent Hochbetagter. „Jüngster“ Kreis ist die Universitätsstadt Freiburg mit 2,4 Prozent älterer Menschen.
Deutlich mehr Hochbetagte als früher
Die Anzahl unserer Mitmenschen „85 plus“ ist um ein Vielfaches gestiegen. Während es 1952 gerade einmal 18.000 Hochbetagte in ganz Baden-Württemberg gab, waren es 2020 bereits 321.000. In jedem einzelnen Stadt- oder Landkreis ist die Zahl der hochbetagten Frauen übrigens höher als die der Männer.
Wissenschaft bringt Lebenszeit
Den ständig neuen Fortschritten im Bereich der Medizin haben wir zu verdanken, dass die Lebenserwartung seit Jahren weltweit steigt. Ein Mädchen, das heute in Baden-Württemberg geboren wird, kann auf eine Lebenserwartung von 84 Jahren hoffen, ein Junge auf 80 – satte 10 bzw. 11 Jahre mehr als vor 50 Jahren. Steigender Wohlstand trägt ebenfalls zur Steigerung des Altersdurchschnitts bei. Dass die Menschen insgesamt länger leben, spielt eine entscheidende Rolle dabei, dass immer mehr Ältere unter uns weilen können. Die Corona-Pandemie hat der Kurve der Lebenserwartung allerdings einen Dämpfer verpasst.
Lebenswerter Lebensabend
Altersgerechtes Wohnen, Mehrgenerationenhäuser, eine liebevolle Betreuung, wenn es allein nicht mehr geht, eine gute Dichte an Fachärzten, Barrierefreiheit, ein ansprechendes Kultur- und Unterhaltungsprogramm sowie auch die Inanspruchnahme von Leistungen, die man nicht ausschließlich übers Internet reservieren kann: Diese Eigenschaften sollte eine Stadt mitbringen, die älteren Menschen gerecht werden möchte.
*Die Zahlen beziehen sich auf den Stichtag 31.12.2020
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