Närrische Lieferanten

12Februar
2021

Seit 2. April 2020 leitet Tommy Schindler, Stadtrat der FBB, nun schon den Einkaufhilfsdienst der Bürgergemeinde Haimbach. Vor ein paar Tagen durften sich die Empfänger der Waren über verkleidete Boten freuen. Tommy Schindler berichtet.

„Der vergangene Samstag war ein besonderer Einkaufstag. Denn normalerweise wären an diesem Wochenende die drei Büttenabende der Haimbach gewesen“, berichtet der Sitzungspräsident. Not macht erfinderisch: „Corona zwang uns, alles abzusagen. Dann kam uns die Idee, dass wir an diesem Tag unsere Einkäufe und Lieferungen vom EDEKA in Lichtental im Ornat oder dem Häs machen könnten, um so wenigstens ein bisschen Fasching zu verbreiten.“

Lieferung im grünen Look

Gesagt, getan: Tommy Schindler schlüpfte ins froschgrüne Jackett und setzte den Fastnachtshut auf. Ein paar der Helfer setzen ihre Froschmasken auf. Die Freude an den Haustüren war groß, über den Einkaufsservice gleich noch ein bisschen närrische Stimmung mitzubekommen. „Das kam bei den Kunden sehr gut an“, freut sich Tommy Schindler. Noch etwas anderes stellte der umtriebige Stadtrat an diesem Tag fest: „Wir haben jetzt 702 Einkäufe getätigt und es werden sicher noch einige dazu kommen.“
 
Unbürokratische Hilfe

Die Idee zum Lieferdienst wurde zu Beginn des ersten Lockdowns geboren, um Senioren in der schwierigen Zeit mit dem Einkauf von Lebensmitteln zu unterstützen.
Tommy Schindler: „Es wurde hierfür eine ,Telefonzentrale’ eingerichtet, die durch eine junge Mutter aus unserem Verein besetzt wurde. An drei Tagen in der Woche konnten die Hilfsbedürftigen jeweils von 10 bis 12 Uhr ihre Bestellungen abgeben.
 
Dankbare Kunden

Die Lieferung erfolgte immer am Tag nach der Bestellung. Natürlich kostenlos durch uns Ehrenamtliche. Dieser Service wurde anfangs sehr stark in Anspruch genommen. Mit Lockerung der Beschränkungen wurden es immer weniger Kunden. Doch ein kleiner Kundenstamm bat uns, diesen Service doch bitte weiter aufrecht zu erhalten. Aber auch die Personaldecke wurde immer dünner, da viele Ehrenamtliche selbst wieder arbeiten mussten und unter der Woche nicht mehr verfügbar waren.“
 
Helfer jeden Alters

Doch wo ein Wille ist, ist auch ein Weg: „Dank der Mithilfe von Professor Heinrich Liesen und Felix Hördt entschloss ich mich in Absprache mit dem Verein, den Service bis auf weiteres aufrechtzuerhalten. Am Wochenende standen dann wieder mehr Helfer zur Verfügung.“
 
26 Paar helfende Hände

Mit Beginn des zweiten Lockdowns stieg auch wieder die Anzahl der Bestellungen merklich an. Aus personellen Gründen wurde deshalb nur noch zwei Mal die Woche geliefert. „Wir wollen auf jeden Fall auch weiterhin in diesen schwierigen Zeiten den Menschen helfen“, betont der engagierte Lichtentäler. „Insgesamt haben sich seit Beginn 26 Ehrenamtliche aus unserem Verein beteiligt. Einige mussten im Laufe der Zeit berufsbedingt ausscheiden, aber es sind auch wieder neue Helfer dazu gekommen.“

Foto: Felix Hördt