Lebe wohl, Goldener Löwe!
08März
2022
Ein Baden-Badener Original schloss am Aschermittwoch seine Pforten. Das Lichtentaler Gasthaus Goldener Löwe hat nach mehr als 36 erfolgreichen Jahren seine Küche endgültig kalt werden lassen. Nun sucht die Stadt nach einem neuen Pächter für das traditionsträchtige Haus.
Kleines, quirliges Lichtental: Bürgergemeinde Unterbeuern, Haimbachfrösche, Musikverein, der FC Lichtental – besonders lange ist es hier nie ruhig. Von all den wilden Geschichten im Laufe der Jahrzehnte, an die man sich dort erinnert, ist der Goldene Löwe Schauplatz bei so mancher. Jeder kennt das freundliche Gesicht von Wirtin Christa Franz, Alteingesessene auch noch das ihres im Jahre 2000 verstorbenen Mannes Wolfgang. Jetzt ist allerdings Schluss in der Gaststube: Die 70-jährige Christa Franz setzt sich nach 36 Jahren harter Arbeit zur Ruhe. Was passiert nun mit dem 500 Jahre alten Gemäuer am Brahmsplatz?
Der Goldene Löwe gehört der Stadt
Die Familie Franz hatte das Haus all die Jahre lang von der Stadt gepachtet und selbst über dem Gasthaus gewohnt. Die alte Tradition guter badischer Hausmannskost, die seit langer Zeit verlässlich Kundschaft anlockt, soll nach Möglichkeit bestehen bleiben. Lichtentaler sowie Durchreisende auf dem Weg zur Schwarzwaldhochstraße dürfen sich also höchstwahrscheinlich bald wieder auf Wurstsalat mit Bratkartöffele, Spätzle und Braten freuen. Allerdings wird ein nahtloser Übergang nicht gehen, nicht nur muss ein neuer Pächter gefunden werden: Das alte Gebäude muss erst einmal gründlich renoviert werden: Küchte, Theke, Abwasser, Lüftung, Stromnetz – über die Jahre hat sich einiges an Sanierungsbedarf angesammelt.
Lichtental braucht seinen Löwen
Nicht nur als Gaststätte ist der Goldene Löwe gefragt: Der Löwensaal ist regelmäßiger Austragungsort verschiedenster Veranstaltungen von Fasching, über Impf- oder Blutspendezentrum bis hin zu politischen Veranstaltungen. Er ist für Lichtental weit mehr als ein Lokal. Aus diesem Grund hängt die Lichtentaler Bevölkerung auch so an ihrem Löwen und wünscht sich vielfach, dass die Gaststätte in dieser Form erhalten bleibt, die für die meisten Lichtentaler „einfach zu uns gehört.“
Möge sich also bald jemand finden, der Haus und Küche mit so viel Leben füllt wie Christa Franz und ihre Mannschaft.
Foto: FBB-Archiv
