Info-Veranstaltung Aumatt enttäuscht die Bürger

11Oktober
2019

Am vergangenen Montag fand ein Bürgergespräch zur Bebauung der Aumattstraße statt. Initiator war Baubürgermeister Alexander Uhlig. Doch statt der erhofften Rücksichtnahme auf die Wünsche der Bürger gab es vor allem eins: heiße Luft.

Die Bedenken am Bauvorhaben konnten mitnichten aus dem Weg geräumt werden: Bei der Info-Veranstaltung rund um die Bebauung der Aumattstraße sind die Verantwortlichen der Stadtverwaltung keinen Schritt auf die Anwohner eingegangen. „Es gab keinerlei Entgegenkommen“, äußerte ein Teilnehmer enttäuscht.

Die Stadtverwaltung stellt sich stur

Eine überdimensionierte Gewerbefläche mit mehreren Gebäuden auf einer kleinen Grundstücksgröße, eine Bebauung gegen den bestehenden Flächennutzungsplan – der ein Mischgebiet vorsieht – und ein Missachtung des Gebietscharakters der Aumattstraße: Das wollen die Bürger in Oosscheuern nicht hinnehmen. Deshalb haben sie bereits 2018 mit einer Unterschriftensammlung gegen das Projekt rebelliert. Eine Weiterentwicklung des Viertels wünscht man sich zwar – aber eine, die verkraftbar ist, die die Lebensqualität der Bewohner in den Mittelpunkt stellt.

Viele heikle Punkte

Große Kritikpunkte sind die Themen Verkehr und Parksituation, außerdem die geplanten Gebäudehöhen von bis zu knapp 25 Metern. Diese werden den bestehenden Wohnhäusern Licht und Luft wegnehmen, Wert und Wohnqualität des Viertels mindern. Brutstätten für gefährdete Tierarten und Bodenbrüter wie etwa Braunkehlchen werden schwinden. Soll die Einfahrt in die Kurstadt tatsächlich mit Bürotürmen verunstaltet werden? Jetzt, wo die Bewerbung fürs Welterbe läuft?

Der Gebietscharakter wird nicht respektiert

Oosscheuern entwickelte sich in den vergangenen Jahrzenten hin zu einem Wohngebiet. Der vorgelegte Bebauungsplan ist ein herber Eingriff in den Gebietscharakter. Doch neue Ansätze für die Planung des Bauprojekts, wie im November 2018 auch von den Fraktionen im Bauausschuss gefordert, finden sich bis dato keine. Somit wirkte die Informations-Veranstaltung wie kalter Kaffee; ein Pflichttermin, der viele Worte, aber keine Bewegung brachte.

Nächster Termin am 17. Oktober

Heiß her gehen wird es möglicherweise am Donnerstag, 17. Oktober. Dann findet um 17 Uhr im Gemeinderatssaal des Rathauses, Marktplatz 2, die 2. öffentliche Sitzung des Bau- und Umlegungsausschusses statt. Ein Punkt auf der Tagesordnung: der Bebauungsplan und die Flächennutzungsplanänderung „Dienstleistungsbereich Aumattstraße“. Ob dieser Termin eine Wende bringt? Wir werden berichten.

Fotos: Ben Becher