Im Hamsterrad Corona
01Februar
2022
Schon zwei Jahre dauert die Pandemie nun an: Eine Zeit, in der sich Geduldsfäden mitunter verkürzt haben. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung hat in Zusammenarbeit mit dem Institut für Demoskopie Allensbach nun eine Studie veröffentlicht, die widerspiegelt, wie die Deutschen über das Andauern der Pandemie denken.
Laut jüngsten Berichten der Weltgesundheitsorganisation WHO könnte die Pandemie mit Omikron schon bald ein Ende nehmen und zur Endemie werden. Dies würde enorme psychische Entlastung für die Bevölkerung bedeuten – sagen laut der Studie von FAZ und Allensbach-Institut doch 60 Prozent der Deutschen, dass sie sich schlechter fühlen als vor der Pandemie. Unsicherheit gegenüber der Zukunft, Angst vor einer Infektion, all das zollte in den vergangenen zwei Jahren seinen Tribut. Doch die Mehrheit der Deutschen ist skeptisch-pessimistisch, was ein baldiges Ende der Pandemie angeht. Gerade einmal ein Viertel der in der Studie Befragten gehen davon aus, dass die Pandemie dieses Jahr ein Ende nimmt und blickt somit deutlich weniger positiv in die Zukunft.
Gesprächsthema Nummer eins
Kaum eine Unterhaltung und kein Blick in die Zeitung oder News-App ohne Corona: Die Präsenz der Pandemie in den Medien führt bei den meisten zu einer Übersättigung. Mit 63 Prozent fühlt sich fast jeder Dritte von der Tatsache belastet, dass „Corona in fast allen Gesprächen das beherrschende Thema ist“. Das heißt, wenn Gespräche mit anderen überhaupt stattfinden.
Homeoffice: komfortabel, aber einsam
So sehr viele auch die Vorteile des Umzugs vom Büro ins Homeoffice schätzen, so bringt die Zurückgezogenheit auch Nachteile mit sich: Das Allensbach-Institut fand heraus, dass beinahe drei Viertel der Arbeitstätigen im Homeoffice die bei ihrer normalen Tätigkeit aufkommenden sozialen Kontakte vermissen. Integration, Kontakte knüpfen, sich mit Kollegen anfreunden oder mal spontan ein Bier trinken gehen: All das ist von zuhause aus nur schwer möglich.
Was tun?
Negativität, soziale Spannungen, Einsamkeit und die ständige Verunsicherung – all dies hat ungesunde Effekte auf die Psyche, was in den späteren Phasen der Pandemie immer deutlicher wurde. Man kann vielen negativen Effekten der Pandemie jedoch vorbeugen, in dem man ihnen aktiv entgegensteuert. Gerade um drei Dinge haben uns diverse Lockdowns und Kontaktbeschränkungen besonders gebracht: soziale Kontakte, Bewegung und Tagesstruktur.
Stark bleiben und Aktivitäten nicht vernachlässigen
Bleiben Sie mit anderen in Kontakt. Melden Sie sich bei alten Freunden oder laden Sie Kollegeen zu einen „Spabiergang“ an der frischen Luft ein. Damit wäre gleich ein weiterer Punkt abgedeckt: die Bewegung. Nichts als die eigenen vier Wände zu sehen, ist für Kopf und Körper ungesund. Also öfter mal in die Innenstadt laufen oder mit dem Fahrrad fahren, anstatt das Auto zu nehmen. Bewahren Sie sich außerdem eine gewisse Struktur, wenn sie zum Beispiel als Kontaktperson tagelang in Quarantäne daheim bleiben müssen: Stehen Sie zur gewohnten Zeit auf und machen Sie sich genaue Pläne für den Tag. Versuchen Sie, Ihre Tage durchzuplanen und vielleicht das eine oder andere Extra einzubauen, um sich zu fordern. Mit diesen Tricks und noch ein bisschen Durchhaltevermögen kann es uns gelingen, doch noch frohen Mutes die Pandemie bis zu ihrem Ende durchzustehen.
Fotos: Ben Becher | pixabay.com