Ein Gerücht um den „Goldenen Löwen“ beunruhigt die Vereine

28März
2023

Tommy Schindler, 2. Vorstand des Gemeinnützigen Vereins Lichtental sowie der BG Haimbach, und Waldtraut Nölle, 1. Vorstand Gemeinnütziger Verein Lichtental sowie der BG Unterbeuern, wandten sich mit einem Schreiben an Oberbürgermeister Dietmar Späth. Es geht dabei um die fragwürdigen Absichten eines Pachtinteressenten für den „Goldenen Löwen“ in Lichtental.

„Der Goldene Löwe in Lichtental war über viele Jahre das Zentrum des Vereinslebens in unserem Stadtteil. Mit seiner Schließung war plötzlich vieles anders und es gab für manchen Verein einen Umbruch. Anhand von zwei Fallbeispielen möchten wir versuchen, Ihnen unsere Situation zu erklären“, so die engagierten Absender des Schreibens.

Der Löwensaal ist unverzichtbar für das Vereinsleben

„Die Bürgergemeinde Haimbach Lichtental nutzt den Löwensaal viele Jahre für ihre über die Grenzen der Stadt hinaus bekannten Büttenabende. Da die Gaststätte noch immer nicht saniert war, musste der Verein die Bewirtung der Gäste zum ersten Mal selbst durchführen. (FOKUS Baden-Baden berichtete).

Viele Auflagen für Feiern

Dies war nicht ganz einfach, aber eben auch unumgänglich. Immer mehr bürokratischer Sicherheitswahn führte dazu, dass durch großzügigere Bestuhlung zur Einhaltung der Fluchtwege knapp 100 Plätze pro Abend gestrichen werden mussten. Das entspricht einem Ausfall von etwa 4.500 Euro Eintrittsgeldern.

Die Bewirtung bringt die notwendigen Einnahmen

Nur durch die Einnahmen der Bewirtung konnten wir vermeiden, Verluste zu machen. Nicht anders ergeht es der Bürgergemeinschaft Unterbeuern, die zwei Wochen vor der Haimbach ebenfalls ihre beiden Büttenabende im Löwen abhält. Sie mussten ihre Veranstaltung von der Sporthalle des Kinder- und Jugendheims dieses Jahr zum ersten Mal in den Löwen verlegen und sie ist von nun an auch an diesen Saal gebunden. Auch dieser Verein braucht die Einnahmen aus der Bewirtung, um kostendeckend zu arbeiten.

Gerüchte um die Interessen des Pachtinteressenten

Nun machte ein Gerücht die Runde, dass ein eventueller Pachtinteressent die Übernahme des Lokals daran koppeln wolle, Veranstaltungen wie unsere per Vertrag an sein Lokal zu binden. Dies würde im Klartext bedeuten, dass wir ohne die Einnahmen der Bewirtung unsere Veranstaltungen nicht mehr durchführen könnten. Auch weitere Vereine in Lichtental nutzen den Löwensaal und sind auf die Einnahmen durch ihre Festivitäten angewiesen. Hier seien der Fußballverein, der Harmonikaspielring, der Tennisclub, der Musikverein und der Turnverein genannt.

Bitte um Vermittlung

Nun muss man mit Gerüchten äußerst vorsichtig sein. Trotzdem schrillen bei uns die Alarmglocken. Es ist durchaus vorstellbar, dass ein Pächter auf so eine Idee kommt. Gerade in der Gastronomie mit ihren vielen Problemen wachsen die Pächter nicht mehr zu Hunderten auf den Bäumen. Deswegen wenden wir uns nun an Sie, um im entsprechenden Fachgebiet die Verantwortlichen auf unsere Bedenken hinzuweisen.

Veranstaltungen könnten wegfallen

Sollte ein derartiger Pachtvertrag wirklich zustande kommen, würden gleich mehrere Traditionsveranstaltungen in Lichtental ersatzlos wegfallen. Den Vereinen werden immer mehr bürokratische und kostenintensive Bestimmungen aufgezwungen und nicht umsonst findet sich kaum noch jemand, der unter diesen Umständen eine leitende Position übernehmen will.“

Fotos: Ben Becher