Der Kaffee-Zwerg kämpft gegen das Rathaus
28Januar
2022
Der Mann mit der mobilen Espresso-Bar, Maxim Volobuev, bekommt gerade zu spüren, dass sein „Kaffee-Zwerg“ nicht mehr an öffentlichen Standorten erwünscht ist. Das gefährdet seine Existenz. Mit einer Online-Petition sammelt er Stimmen, um zu erwirken, dass er bleiben darf.
Er ist freundlich, sein Espresso schmeckt lecker und zu Lockdown-Zeiten konnte man ihn gut brauchen: Seit Oktober 2020 ist der „Kaffee-Zwerg“ eine feste Größe im Stadtbild. Doch jetzt hat der Betreiber einen Rüffel bekommen. Maxim Volobuevs Smart, in dessen Kofferraum eine Espressomaschine fleißig blubbert und brodelt, soll künftig nicht mehr auf öffentlichen Standorten stehen dürfen. Die Stadtverwaltung hat dies nun untersagt.
Die Bürokratie weist ihn in seine Schranken
Bislang war Maxim Volobuev mit seinem Gefährt nicht nur auf diversen Wochenmärkten anzutreffen, sondern auch vor dem Theater oder dem Hotel Atlantic, um Passanten, Touristen oder seine Stammgäste mit einem leckeren Kaffee zu erfreuen. Mitarbeiter des Gemeindevollzugsdienstes sollen ihn in den vergangenen Wochen aber mehrfach aufgefordert haben, seinen Kaffee-Zwerg vorm Hotel Atlantic zu entfernen – weil er keine Genehmigung hat, dort zu stehen. Eine solche liegt wohl nur für den Markt an der Bernhardus-Kirche vor. Die Phase der Duldung scheint also vorbei zu sein.
Die Online-Petition läuft
Doch so schnell gibt sich der Betreiber der mobilen Kaffee-Bar nicht geschlagen: Er hat eine Online-Petition aufgesetzt, bei der sich alle Unterstützer dafür einsetzen können, dass der Kaffee-Zwerg weiter seine Arbeit machen darf. Darin appellieren alle Unterzeichner, den Betreiber des Kaffeezwergs nicht seiner Existenz zu berauben und „für uns als Freunde und Genießer von qualitativ hochwertigem Kaffee zu erhalten“. Schließlich wünschen sie sich, ihn „als Bereicherung insgesamt für die Stadt anzuerkennen“ und bitten die Stadt Baden-Baden, eine Erlaubnis für den weiteren Verkauf zu erteilen.
Wie wird die Stadt weiter verfahren?
Bis Mittwoch, 26. Januar, 13.30 Uhr, haben knapp 300 Befürworter die Petition, die sich an OB Mergen richtet, unterzeichnet. 830 Unterschriften braucht es für ein Quorum. Dieses Quorum gibt an, wie viele Unterschriften in der jeweiligen Region benötigt werden, damit die Online-Plattform „openPetition“ von den zuständigen Entscheidungstragenden eine Stellungnahme einfordert.
Es bleibt zu hoffen, dass sich der pfiffige Unternehmer gegen das Rathaus durchsetzt. Seine Kaffee-Freunde würden es ihm danken.
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