Den Glanz Baden-Badens in andere Städte tragen

04Dezember
2023

Vor ein paar Wochen hat sich die Initiative Futurum gegründet. Ihr Ziel: Die Kurstadt in anderen Städten einem erlesenen Publikum zu präsentieren, um zahlkräftige Gäste nach Baden-Baden zu locken. Interview mit Matthias Vickermann, einem der sieben Köpfe.

Festspielhaus, Frieder-Burda-Museum, Brenners Parkhotel, Modehaus Wagener, Juweliergeschäft Leicht, Automobilhaus Wackenhut und die Schuhmanufaktur Vickermann und Stoya: Diese Adressen sind große Anziehungspunkte für betuchte Besucher und Kurstädter. Die Verantwortlichen dieser Häuser haben sich nun zusammengetan, um den „Sehnsuchtsort Baden-Baden“ noch bekannter zu machen und mit kleinen, feinen Veranstaltungen in Städten, die im Umkreis von rund zwei Auto- oder Zugstunden liegen, eine kaufkräftige Klientel anzusprechen. Denkbar sind Veranstaltungen etwa in Frankfurt, Straßburg, Stuttgart, Zürich. „Über unser Kontaktnetz kommen wir an tolle Locations, finden sofort erlesene Hotels und tolle Museen. Dort können wir besondere Abende veranstalten, die in Erinnerung bleiben – und letztlich viele Gäste nach Baden-Baden bringen sollen“, freut sich Matthias Vickermann.

Zweimal jährlich Events in anderen Städten

Die Idee, als Marken- oder Kulturbotschafter der Stadt außerhalb aufzutreten und damit auf Kundenfang zu gehen, hat Charme. Zumal sich die Mannschaft von Futurum bereits lange kennt und schätzt. „Die meisten von uns haben untereinander immer wieder kooperiert und schon zusammen Abendveranstaltungen für Kunden gemacht. Wir haben uns dann überlegt, dass wir den Kreis vergrößern wollen, um schlagkräftiger werden. So kam es zum Zusammenschluss der sieben Akteure und zur Gründung von Futurum“, erklärt Matthias Vickermann, der mit seinen Maßschuhen weit über die Stadtgrenze hinaus bekannt ist. Der Plan ist, ein sehr punktuelles Marketing zu machen und zweimal jährlich Abend-Events mit rund 200 Gästen zu veranstalten, bei denen diese natürlich auch den Chef des Festspielhauses oder des Brenners kennenlernen können.

Keine Konkurrenz zum Stadtmarketing

Die Macher von Futurum wollen auf ihre Art helfen, die Stadt und den Handel zu beleben. „Wir werden kein Marketing in der Stadt machen, sondern außerhalb“, betont Vickermann.
Eine Sache ist der Initiative ganz wichtig: „Wir sind keine Konkurrenz zu den bestehenden Marketing-Akteuren hier in der Stadt, sondern eher ein privatwirtschaftlicher Marketingkreis. Darüber haben wir bereits OB Spät und Nora Waggershauser von der Baden-Baden Kur & Tourismus GmbH unterrichtet. Wir haben sie eingeladen und ihnen erklärt, was wir vorhaben.“

Abstrahleffekt auf die ganze Stadt

Wenn der Plan der sieben Köpfe aufgeht, finden sich durch ihre Maßnahmen Gäste, die etwa im Brenners übernachten, bei Wagener, Vickermann und Leicht einkaufen und natürlich auch das Festspielhaus und das Burda-Museum besuchen und einen Wagen von Wackenhut in Anspruch nehmen. Matthias Vickermann betont: „Wenn wir etwas für uns machen, wird das auch einen Abstrahleffekt für die Stadt haben. Denn die Gäste werden überall kaufen, nicht nur bei uns.“

Vorstellung von Futurum in Baden-Baden

Als Auftakt gab es vor ein paar Wochen einen ersten Event in Baden-Baden, genauer gesagt im Restaurant „Fritz und Felix“. Als einziger politischer Akteur eingeladen war Martin Ernst, FBB. „Wir haben einige wichtige Köpfe der Stadt eingeladen, um unser Vorhaben bekannt zu machen. Auch Vertreter des Unternehmens Hapag Lloyd waren dabei. Ich habe seit vielen Jahren Beziehungen zu der Sparte, die Kreuzfahrten veranstaltet. Mit ihnen können wir kooperieren. Das Unternehmen ist nicht Mitglied der Futurum-Runde, aber wir planen gemeinsame Events.“ Und so hatte bei der Auftakt-Veranstaltung von Futurum in Baden-Baden auch Hapag Lloyd Gäste eingeladen. „Wir haben unser Projekt vorgestellt und Hapag Lloyd hat einen Captains’s Talk gemacht. Das war ein unterhaltsames Programm.“

Der Zusammenhalt ist einzigartig

Und schon interessieren sich weitere Baden-Badener Geschäftsleute, bei Futurum mitzumachen. „Es gibt Anfragen von weiteren Personen. Wir können auch wachsen, wollen aber keinen Club mit 20,30 Mitgliedern werden. Aktuell sind wir eine unglaublich tolle homogene Truppe. Alle ziehen an einem Strang“, freut sich Vickermann. „Diese Einigkeit macht richtig Spaß.“

Die Kasse ist gut gefüllt

Und er freut sich besonders über eine Sache: „Wir haben den Riesenvorteil, dass wir das allein machen und frei agieren können, ohne Geld der Stadt und Gemeinderatsentscheidungen. So haben wir eine unternehmerische Freiheit, die uns sehr guttut. Es gibt schon jetzt viele Privatpersonen, die uns finanziell unterstützen möchten. Wir haben ein ordentliches Budget zur Verfügung.“

Subtiles Marketing

Der Plan von Futurum hat gute Chancen, erfolgreich zu werden – die sieben Unternehmen präsentieren die Stadt Baden-Baden von ihrer kultivierten Seite, die sieben Köpfe gehen ihr Vorhaben auf subtile Art und Weise an. Matthias Vickermann über die nächsten Schritte: „Wir werden bald die Fühler ausstrecken und einen Event im Frühjahr organisieren und einen weiteren im Herbst.“ Viel Glück dabei, Futurum!

Foto: Cornelia Mangelsdorf