Ausflug der Weltmeister – die FBB feierte mit

16Oktober
2020

Mittendrin im Flieger nach Bella Italia: Prof. Dr. Heinrich Liesen, Stadtrat FBB. Als die Fußballweltmeister von 1990 zum Feiern in die Toskana flogen, war der ehemalige Mannschaftsarzt der sensationellen Elf von damals mit an Bord.

Franz Beckenbauer, Jürgen Klinsmann, Berti Vogts, Lothar Matthäus, Rudi Völler, Andi Brehme und viele mehr: Die Gästeliste des exquisiten Ausflugs war die Crème de la crème des deutschen Spitzenfußballs.

Liesen: Weltmeister-Coach im Hintergrund

Nicht jeder weiß, dass Stadtrat Heinrich Liesen zum Erfolg der Elf entscheidend beitrug: Er war damals ihr Mannschaftsarzt, insgeheim auch mentaler Coach und ein Freund der erfolgreichen Kicker. Liesen hat in seiner Laufbahn als Arzt Schwerpunkte unter anderem auf eine schnellere Regeneration nach einem Spiel gesetzt, wobei Flüssigkeitszufuhr und die Gabe von Mineralien eine wichtige Rolle spielten. Ihn verbindet mit vielen Fußballstars eine enge Freundschaft. In der Trainerausbildung lernte er etwa Jürgen Klinsmann und auch Joachim Löw kennen.

Freunde fürs Leben

Heinrich Liesen berichtet aus der Zeit von 1990: „Sieben Wochen Trainingslager, WM-Spiele mit dem Gewinn der Fußball-Weltmeisterschaft: Das schweißte zusammen! Da entstanden Freundschaften und Verantwortung füreinander fürs ganze Leben. Deshalb ist es allen Beteiligten – Spielern, Trainern und Betreuern – ein Bedürfnis, sich alle fünf Jahre zu treffen, sich auszutauschen, auch miteinander etwas zu erleben.“

Die „magische Nacht von Rom“

15 der 22 WM-Champions, samt Betreuerteam und Trainerstab, waren dabei. Sie verbindet die „magische Nacht vom Rom“ am 8. Juli 1990, als sich im WM-Finale gegen Argentinien die DFB-Elf dank des Elfmeters von Andreas Brehme den Pokal holte.

Die Mannschaft war bester Laune

Das „Klassentreffen“ 2020 fand im Hotel und Golf Resort Il Pelagone in Gavorrano statt. Heinrich Liesen: „Zwei Spieler nahmen die Organisation in die Hand: Lothar Matthäus, der Kapitän der WM-Mannschaft, und Andy Brehme, der den Siegtreffer im Finale schoss. Sie formten ein Team und fanden 15 Sponsoren, die bereit waren, alle Kosten zu tragen für das dreitägige Fest. Und das nicht nur für 15 Spieler, Trainer und Betreuer, sondern alle waren mit ihren Frauen oder Partnerinnen eingeladen. Sie hatten auch im Sinne der 30 Jahre Wiedervereinigung damals aktuelle Nationalspieler der DDR – Thomas Doll, Ulf Kirsten, Andy Thom – und Legenden des DDR-Fußballs wie Jürgen Sparwasser und Repräsentanten der WM-Mannschaften von 1974 und 2014 dazu gebeten.“

Zufriedener Blick zurück

Heinrich Liesen betont: „Für den gesundheitlich etwas angeschlagenen Franz Beckenbauer und für mich war es eine besondere Genugtuung zu sehen und zu erleben, dass unsere damalige Philosophie vielfach aufgegangen war. So sagte etwa Jürgen Klinsmann zu mir: ,Prof, du hast dem Fußball sehr viel Neues gegeben, viele von uns haben für ihre weitere Kariere dadurch Wichtiges dazugelernt.“

Mehrere Generationen Spitzenfußballer

„Kaiser Franz“ stand bei der dreitägigen Feier im Mittelpunkt und wurde mit stehenden Ovationen gefeiert. Mit Uli Hoeneß, Sepp Maier, Berti Vogts und Rainer Bonhof waren auch vier Weltmeister von 1974 dabei sowie der Kapitän von 2014, Philipp Lahm.

Fotos: FBB-Archiv